Flug
Flugtickets bleiben teuer
Gemäss einer Studie des Kreditversicherers Allianz Trade müssen Passagiere im internationalen Luftverkehr weiterhin mit hohen Ticketpreise rechnen. Der wichtigste Grund hierzu: das knappe Angebot an neu fertiggestellten Flugzeugen. Von dem Auslieferungseinbruch aus dem Jahr 2020 erholen sich die Hersteller gemäss einer Meldung der Nachrichtenagentur DP nur langsam und erreichen auch im laufenden Jahr das globale Vorkrisen-Niveau von rund 1600 neuen Passagierjets nicht.
Bei einer nach Corona stark ansteigenden Nachfrage und sinkenden Kerosinpreisen bedeutet das voraussichtlich für die Fluggesellschaften eine Rückkehr in die Gewinnzone. Sie können den einzelnen Sitzplatz wesentlich teurer verkaufen als vor vier Jahren, ihre Margen steigen. Die Ticketpreise zwischen den USA und Europa sind im Jahresdurchschnitt 23 Prozent teurer geworden, geht aus der Studie hervor.
«Nach drei verlustreichen Jahren könnte die Luftverkehrsbranche 2023 in die Gewinnzone zurückkehren – das ist früher als erwartet», erklärt der Allianz-Trade-CEO für den deutschsprachigen Raum, Milo Bogaerts. «Allerdings bleiben die fehlenden Kapazitäten das Nadelöhr. Das dürfte den Höhenflug der Fluggesellschaften vorerst bremsen. Für Passagiere bedeutet das auch, dass Fliegen weiterhin teuer bleiben dürfte.»
Allianz Trade zitiert Prognosen des Airline-Verbandes IATA, der für 2023 einen Überschuss von 9,8 Milliarden US-Dollar (8,77 Mrd. Franken) erwartet. Zum Vergleich: Vor der Pandemie hatten die Airlines im Jahr 2019 bei besser ausgelasteten Flugzeugen einen Profit von 26,4 Milliarden Dollar (23,62 Mrd. Franken) eingeflogen. Nach Einschätzung der IATA wird das globale Verkehrsaufkommen im laufenden Jahr auf 4,35 Milliarden Fluggäste wachsen. Damit läge es nur noch vier Prozent niedriger als 2019.