Flug
Swiss: Die Rekrutierung neuer Piloten harzt
Die Fluggesellschaften finden nur mit Mühe genügend Pilotinnen und Piloten. Deshalb hat sich die Swiss zum Ziel gesetzt, mehr in die Ausbildung von Cockpit-Personal zu investieren. Die Fluggesellschaft hat die Klassen in diesem Jahr vergrössert, von 18 auf 24 Auszubildende. Wie SRF berichtet, bleibt der Erfolg bisher jedoch aus: Die Klassen können nicht gefüllt werden.
Erst vier Plätze sind in der Klasse, die im September startet, besetzt. Die Dezember-Klasse ist noch leer. Diese Plätze zu füllen, werde gewiss nicht einfach, sagt Stefan-Kenan Scheib, der bei der Swiss zuständig ist für den Flugbetrieb. Die Fluggesellschaft führe aus diesem Grund weiterhin Informationsveranstaltungen durch. «Wir gehen an Schulen und machen Werbung für unseren Berufsstand und die Swiss», so Scheib.
Viele Interessierte scheitern beim Assessment
Eigentlich klingt der Stellenbeschrieb toll: Arbeitsort über den Wolken und Stopps an Feriendestinationen auf der ganzen Welt. Interessierte gebe es nach wie vor, sagt Scheib. Die Swiss erhalte monatlich rund 100 Bewerbungen. Allerdings müssten Bewerberinnen und Bewerber ein Assessment durchlaufen. «Das bestehen nur etwa acht Prozent», so Scheib. Immerhin konnte die Klasse, die im Juni die Ausbildung begonnen hat, fast gefüllt werden. Die Februar-Klasse zählte jedoch nur zehn Schülerinnen und Schüler.
Angehende Pilotinnen und Piloten müssen neben spezifischen Fähigkeiten auch über das nötige Geld verfügen, um die Ausbildung zu bezahlen. Bereits vor Kursstart müssen sie 30'000 Franken auf den Tisch legen. Hinzu kämen die Lebenskosten während der Schulzeit, sagt Roman Boller, Sprecher des Berufsverbands der Swiss-Pilotinnen und -Piloten. «Und wer die Ausbildung abgeschlossen hat und bei der Swiss angestellt ist, muss während den ersten Jahren ein Darlehen zurückbezahlen, das die Airline während der Ausbildung gewährt», erklärt Boller. Diese Hürden machen es für die Swiss zur Herkulesaufgabe, genügend Personal fürs Cockpit zu rekrutieren.