Flug

Akkus im Handy sind erlaubt, Ersatzbatterien müssen separat vorgewiesen werden. Bild: Fotolia

Einwurf Jeder Akku in ein eigenes Plastiksäckli

Tom Brühwiler

Tom Brühwiler ist erstaunt über die Sicherheitskontrollen am Flughafen Zürich.

“Händ Sie no Flüssigkeite im Handgepäck?” Das “Händ-Sie-Cumulus” der Flughafen-Sicherheitsmitarbeiter am Flughafen Zürich kann ich jedes Mal mit gutem Gewissen mit "Nein" beantworten. Schliesslich stehe ich immer gut vorbereitet vor der Sicherheitskontrolle: Portemonnaie, Handy, Brillenputztuch, Schlüssel, Kaugummis und den Autowaschjeton aus meinen Hosentaschen bereits in der Jacke verstaut, den Gürtel in der Hand und auch das Notebook klemmt bereits unter meinem Arm.

Doch dieses Mal ist alles anders: Nachdem ich Jacke, Gürtel, Laptop und Rucksack lässig auf das Kontrollband gelegt habe, fragt mich die Dame vorwurfsvoll: “Händ Sie no e Kamera da drin?” Ich nicke. Und krame mit fragendem Blick die Fotokamera aus dem Rucksack. “Die müend Sie jetzt immer separat vorzeige. Wägem Akku, wüssed Sie”, wird mir beschieden. Aha. Na gut.

Weiter gehts durch den Metalldetektor. Irgendwie ist das ja immer spannend. Man ist sich zwar jedes Mal sicher, nichts mehr auf sich zu haben, was das Ding zum Piepen bringen könnte. Aber trotzdem: Man weiss ja nie. Und wenns auch nur einer dieser Alarme ist, die nach dem Zufallsprinzip ausgelöst werden. Aber dieses Mal: Alles in Ordnung.

“Da isch no en Akku dinä!”

Am Ende des Kontrollbands die Überraschung: “Isch das ihre Rucksack? Da isch no en Akku dinä!” Stimmt. Meine Powerbank als zusätzliches Ladegerät für mein Handy kommt immer mit auf Reisen. Und wurde noch nie irgendwo beanstandet — noch nicht mal in den USA. Hier in Zürich sind solche Akkus jedoch plötzlich über Nacht ein Problem. Die Mitarbeiterin hält mir einer dieser durchsichtigen Plastikbeutel entgegen. “Das ghört in es Plastiksäckli!”

Und so lerne ich es auf die harte Tour: Akkus gehören neuerdings separat aufs Kontrollband — jeder einzeln in einem eigenen Beutel. “Das isch ebe neu”, meint die Sicherheitsbeamtin fast schon etwas mitleidig zu mir. Auf Twitter hingegen behauptet der Flughafen Zürich stur, dass sei schon immer so gewesen.

Sicher, die Regelungen dienen unserer eigenen Sicherheit, auch wenn man sie nicht immer für sinnvoll halten muss. Trotzdem würde ich mir wünschen, dass diese Vorschriften weltweit einheitlich wären. Stattdessen darf auf den Philippinen im Flugzeug kein Feuerzeug mitgeführt werden, in den USA müssen alle ihre Schuhe ausziehen und in der Schweiz also neuerdings alle ihre Akkus vorzeigen.

Übrigens: Bei der Sicherheitskontrolle vor der Rückreise nach Zürich wurde weder die Kamera noch die Powerbank als Sicherheitsrisiko eingestuft.

Zum Blog von Tom Brühwiler: www.travelblogger.ch