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Die seit Juli anhaltende Kapazitätsobergrenze am Flughafen London-Heathrow wird per Ende Oktober beendet. Bild: (c) Heathrow Airport

Grün für London, rot für Amsterdam

Während die temporär eingeführte Passagierobergrenze am Flughafen London-Heathrow per 1. November 2022 aufgehoben wird, muss Amsterdam-Schiphol diese noch bis möglicherweise März 2023 aufrecht erhalten.

Entspannung im Flughafen-Chaos bei den grossen Hubs? Zumindest in London sieht es danach aus. Der Flughafen Heathrow teilte am Montag (3. Oktober) mit, dass er seine vorübergehende Passagierobergrenze, welche die Kapazität des Flughafens auf 100'000 abfliegende Passagiere pro Tag begrenzt, am 29. Oktober aufheben wird. Der Londoner Flughafen hatte die Begrenzung im Juli eingeführt (Travelnews berichtete), um die chaotischen Zustände zu bewältigen, die durch die Aufhebung der zu Beginn der Coronavirus-Pandemie verhängten Beschränkungen entstanden waren. Die primären Probleme waren Personalmangel, lange Warteschlangen und häufige Annullierungen. Ursprünglich sollte die Kapazitätsobergrenze bereits am 11. September enden, doch schon im August erklärte der Flughafen, er werde die Begrenzung verlängern (Travelnews berichtete).

Letzteres erfolgte trotz hoher Nachfrage von Passagierseite und führte entsprechend zu erbosten Kommentaren von den Airline-Kunden des Flughafens. Doch nun scheint die Situation wieder in den Griff zu kommen. Laut Heathrow wird die Obergrenze aufgehoben, weil der Flughafen weniger Stornierungen in letzter Minute und kürzere Wartezeiten fürs Gepäck erlebe.

Amsterdam muss noch länger kämpfen

Ein weiterer grosser europäischer Hub, Amsterdam-Schiphol, kämpfte mit ähnlichen Problemen wie Heathrow (Travelnews berichtete) und musste ebenfalls eine Kapazitätsobergrenze einführen. Die Probleme kosteten den Flughafen-CEO seinen Job. Doch auf die Schnelle kann auch das neue Management die Probleme nicht lösen, wie es scheint. Der Flughafen Schiphol hat nämlich angekündigt, seine Passagierobergrenze bis Ende März 2023 zu verlängern - allenfalls mit der Möglichkeit, das Ende der Begrenzung auf Ende Januar 2023 vorzuziehen.

Dass mindestens während drei Monaten nochmals reduzierter Betrieb herrscht, ist für Reisende - viele wollen via Amsterdam zu warmen Winterzielen wie etwa der Karibik - ebenso ärgerlich wie für Fluggesellschaften. Hanne Buis, COO der Royal Schiphol Group, erklärte: «Gemeinsam mit den Sicherheitsunternehmen und den Gewerkschaften arbeiten wir hart daran, strukturelle Verbesserungen vorzunehmen - eine gewaltige Aufgabe auf einem sehr angespannten Arbeitsmarkt.» Schiphol betonte, man werde mit allen Fluggesellschaften zusammenarbeiten, um die erforderliche Kapazitätsreduzierung zu erreichen.

(JCR)