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Swiss zieht nach dem ersten Halbjahr 2022 eine positive Bilanz. Bild: Swiss

Swiss fliegt mit Gewinn aus erstem Halbjahr

Im ersten Halbjahr 2022 hat Swiss ein operatives Ergebnis von 67 Millionen Franken erzielt und damit die Verlustzone verlassen. Profitiert hat die Airline vor allem von einer starken Buchungsnachfrage kombiniert mit Profitabilitätssteigerungen infolge der Restrukturierung.

Mit rund 5,3 Millionen transportierten Fluggästen hat Swiss im ersten Halbjahr dieses Jahres fünfmal so viele Passagiere befördert wie in der Vorjahresperiode. Dies hat sich in operativen Erträgen in Höhe von 1,8 Milliarden Franken niedergeschlagen. Trotz einer zu erwartenden konjunkturellen Abkühlung geht Swiss davon aus, im Gesamtjahr 2022 wieder profitabel zu sein.

Nach anfänglichen Rückschlägen infolge der Omikron-Virusvariante in den ersten Wochen des Jahres nahm Swiss bereits im ersten Quartal erste Anzeichen einer steigenden Buchungsnachfrage wahr. Im Lauf des zweiten Quartals hat sich dieser Trend weiter verstärkt. Zudem haben Kostenoptimierungen aufgrund der Restrukturierung das Ergebnis im ersten Halbjahr 2022 positiv beeinflusst. Die höheren Kerosinkosten konnten aufgrund der stark zunehmenden Reisetätigkeit mit höheren Ticketpreisen teilweise kompensiert werden.

Ein weiterhin starkes Frachtgeschäft habe laut der Airline erneut einen wichtigen Beitrag zum Finanzergebnis geleistet. So konnte Swiss ihr operatives Ergebnis im ersten Halbjahr gegenüber Vorjahr deutlich steigern und damit früher als geplant die Verlustzone hinter sich lassen. Das operative Ergebnis lag mit 67,0 Millionen Franken um rund 465 Millionen Franken über Vorjahr (1. HJ. 2021: 398,2 Millionen Franken.). Die operativen Erträge stiegen um 179,7 Prozent auf CHF 1,8 Mrd. (1. HJ. 2021: 659,3 Millionen Franken.). Die Kapazität für die erste Jahreshälfte lag bei 62 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum von 2019, im Jahr 2021 lag der Wert bei 26 Prozent.

«Wir freuen uns sehr, dass es uns bereits nach den ersten sechs Monaten dieses Jahres und trotz weiterhin reduzierter Kapazität gelungen ist, wieder aus der Verlustzone zu kommen. Durch den grossen Nachholbedarf an Flugreisen, höhere Ticketpreise und verbesserte Kostenstrukturen hat sich unsere Liquiditätssituation in den letzten Monaten sehr positiv entwickelt. Dies hat es uns auch ermöglicht, den vom Bund verbürgten Bankenkredit im zweiten Quartal vor Ende der Laufzeit zurückzuführen», sagt Markus Binkert, CFO von Swiss.

Positiver Trend verstärkt sich im zweiten Quartal

Der positive Geschäftstrend der ersten Monate dieses Jahres habe sich im zweiten Quartal deutlich verstärkt. Eine stark anziehende Nachfrage habe zu einem signifikanten Anstieg der operativen Erträge geführt. Mit 1,1 Milliarden Franken haben sie sich gegenüber Vorjahr mehr als verdreifacht (Q2 2021: 359,7 Millionen Franken). Im Zusammenspiel mit positiven Effekten aus der Restrukturierung resultierte für das zweite Quartal ein operatives Ergebnis, das mit 114,4 Millionen Franken um knapp 312 Millionen Franken. über dem Vorjahreswert lag (Q2 2021: -197,2 Millionen Franken.).

Starkes Wachstum bei Passagierzahlen

Die Passagierzahlen sind im ersten Halbjahr 2022 stark gewachsen. Von Januar bis Juni beförderte Swiss laut eigener Aussage insgesamt rund 5,3 Millionen Fluggäste und damit mehr als fünfmal so viel wie in der Vorjahresperiode. In diesem Zeitraum führte die Airline mehr als 47’000 Flüge durch und damit rund 3,5 Mal mehr als im Vorjahr. Auf dem gesamten Streckennetz habe Swiss im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 137,1 Prozent mehr Sitzkilometer (ASK) angeboten, die Anzahl der verkauften Sitzkilometer (RPK) stieg im selben Zeitraum um 422,1 Prozent. Der Sitzladefaktor betrug durchschnittlich 73,6 Prozent und lag damit um 40,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

Auf Kurs zur Profitabilität im Gesamtjahr

Nach dem nachfragestarken zweiten Quartal sieht auch die Buchungslage für den Restsommer gut aus. Dennoch rechnet die Airline weiterhin mit sehr hohen Kerosinpreisen und geht von einer Konjunkturabkühlung aus. Zudem stellen die Ressourcenengpässe die Luftfahrt inklusive der Fluggesellschaften weiterhin vor grosse Herausforderungen. Ihre solide Struktur und Kostenbasis ermöglichen es Swiss jedoch, positiv auf das zweite Halbjahr zu blicken.

«Dank der Restrukturierung im vergangenen Jahr ist Swiss finanziell solide aufgestellt und mit dem positiven Halbjahresergebnis haben wir bewiesen, dass wir unseren Stakeholdern gegenüber Wort gehalten haben. Diese Stabilität erlaubt es uns nun, wieder in unser Produkt, die Verbesserung des Kundenservices sowie in unser eigenes Personal zu investieren und darum früher als geplant die vereinbarten Krisenmassnahmen in der Schweiz abzubauen», sagt Dieter Vranckx, CEO von Swiss.

Lufthansa schreibt schwarze Zahlen

Die Lufthansa Group ist im zweiten Quartal 2022 mit einem operativem Gewinn von 393 Millionen Euro und Adjusted Free Cashflow von 2,1 Milliarden Euro zurück in den schwarzen Zahlen. Stark gestiegene Durchschnittserlöse und erfolgreiche Frachtsparte tragen zu dem guten Quartalsergebnis bei. Dazu kommt die anhaltende hohe Nachfrage nach Flugtickets. Die Group stellte im zweiten Halbjahr 2022 rund 5'000 neue Mitarbeitende ein.

Austrian Airlines wieder auf Kurs

Austrian Airlines bietet in den Sommerpeak-Wochen bereits wieder knapp 87 Prozent der Vorkrisenkapazität. Über das gesamte erste Halbjahr 2022 lag das Angebot aber noch deutlich unter 2019 (68 Prozent). Austrian Airlines transportierte mit 4,2 Millionen im ersten Halbjahr 2022 fast viermal so viele Passagiere wie 2021. Der positive Buchungstrend spiegelt sich zwar im Ergebnis des zweiten Quartals wider (2 Millionen Euro) – aufgrund des pandemiebedingt schlechten ersten Quartals und massiv gestiegener Kerosinausgaben bleibt das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Adjusted EBIT) im ersten Halbjahr weiterhin negativ (-106 Mio. Euro), jedoch mit einer deutlichen Verbesserung gegenüber 2021 (-198 Millionen Euro).

«Wir haben nun ein Drittel des staatlich besicherten Kredites rückgezahlt, haben für alle die Kurzarbeit beendet sowie die Restrukturierungen abgeschlossen. Das bewährte Austrian Team und unsere neuen Mitarbeiter sind ‘ready to fly’. Wir stellen in diesem Sommer trotz zahlreicher externer Herausforderungen unter Beweis, dass wir gut aufgestellt sind», sagt CEO Annette Mann.

(TN)