Flug

In den kommenden Wochen dürfen auf Lufthansa-Group-Umsteigeflügen keine unbegleiteten Kinder mehr mit. Bild: AdobeStock

Bitte jetzt keine unbegleiteten Kinder und Tiere

Die Lufthansa Group reduziert den Service auf Umsteigeflügen - wohl um sich ärgerliche Zwischenfälle zu ersparen.

Eigentlich ist es keine extrem einschneidende Information, welche die Lufthansa Group jüngst ihren Vertriebspartnern übermittelte: Demnach ist für Umsteige-Flüge von Swiss, Austrian Airlines, Lufthansa, Air Dolomiti und Eurowings Discover der Betreuungsservice für unbegleitete Kinder (UMNR, Unaccompanied Minor) «bis auf weiteres» nicht verfügbar. Bei Lufthansa ist dies zumindest bis zum 31. August 2022 der Fall. Dasselbe gilt für den Transport von Tieren im Frachtraum (AVIH, Animals in Hold). Der Betreuungsservice für unbegleitete Kinder ist derzeit nur auf Punkt-zu-Punkt-Flügen von und nach Zürich, Frankfurt, München und Wien verfügbar. Anderslautende Buchungsanfragen werden sofort abgelehnt; bestehende und bereits bestätigte Buchungen sind indes nicht tangiert. Und bei Brussels Airlines ist der Service weiterhin auch auf Umsteigeflügen buchbar.

Ein Problem gibt es möglicherweise im Fall, dass der Flug mit einem unbegleiteten Kind oder mit einem Tier storniert oder umgebucht wird. Denn allein reisende Kinder ohne bestätigte UMNR-Buchung werden am Abflughafen von der Beförderung ausgeschlossen. Kinder zwischen 5 und 11 Jahren dürfen übrigens nur dann allein fliegen, wenn sie den Betreuungsservice in Anspruch nehmen oder zusammen mit einer Person reisen, die mindestens 12 Jahre alt ist.

Was diese Weisung aufzeigt, ist das aktuelle Ausmass der Probleme, mit welchen Airlines zu kämpfen haben, und die Massnahmen, welche unternommen werden müssen, um die Lage wieder in den Griff zu kriegen. Zum einen bereitet das Gepäckchaos Sorgen - und über Fälle, in denen Tiere plötzlich beim Lost & Found landeten und stundenlang ohne Nahrung auf ihre Halter warten mussten, hat sogar Travelnews schon berichtet. Dazu traut man infolge der Personalmangels und des allgemeinen Chaos sich vorübergehend offenbar nicht mehr, Kindern auf Umsteigeflügen zu betreuen. Man mag sich nicht vorstellen, was für ein (PR-) Desaster das wäre, sollte ein minderjähriges Kind irgendwo an einem Umsteigeflughafen auf sich allein gestellt sein.

Aus diesem Blickwinkel heraus sind die Massnahmen der Lufthansa Group absolut verständlich und richtig. Aber eben auch ein Hinweis auf die enormen Probleme der Luftfahrt im Sommer 2022.

(JCR)