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Stunk in Heathrow: der Londoner Flughafen hat eine Passagierobergrenze festgelegt. Die Airlines sind entrüstet. Bild: graceful

Emirates wütend über Obergrenze in Heathrow

Der Dubai-Carrier verweigert die Aufforderung von London-Heathrow, den Flugticketverkauf einzustellen, und wirft dem Londoner Flughafen einer eklatante Missachtung der Passagiere vor.

Der grösste Flughafen Europas platz aus allen Nähten. London-Heathrow (LHR) kann den Passagieransturm nicht mehr bewältigen. LHR-CEO John Holland-Kaye hat diese Woche in einem öffentlichen Schreiben die Airlines aufgefordert, den Ticketverkauf vorerst einzustellen – wegen dem Personalmangel sei das Groundhandling ein grosses Problem. Vom 12. Juli bis am 11. September führt der Londoner Flughafen nun eine Passagierdeckelung von maximal 100'000 Passagieren am Tag ein.

Die kurzfristige Bitte Richtung Airlines, doch weniger Tickets zu verkaufen, kommt bei den Airlines aber schlecht an. Emirates zeigt sich einer Stellungnahme entrüstet: Die Aufforderung, den Ticketverkauf einzustellen, sei eine «eklatante Missachtung» der Passagiere und der Dubai-Carrier wirft Heathrow «gemäss BBC» Inkompetenz vor.

Ein LHR-Sprecher sagt dazu: «Während Monaten haben wir mit den Airlines das Gespräch gesucht, gemeinsam eine Lösung zu suchen». Doch es seien keine klaren Antworten eingegangen. Emirates wiederum moniert, nun gerade mal 36 Stunden Zeit erhalten zu haben, um die Passagierzahl zu reduzieren, gepaart mit der Androhung rechtlicher Schritte. «Das Vorgehen des Flughafens London-Heathrow ist völlig unsinnig und unverantwortlich, und wir weisen diese Forderung zurück!».

Die wütende Reaktion von Emirates ist verständlich. Tausende von Passagieren haben ihre Sitze schon Monate voraus gebucht und bezahlt und freuen sich auf den langersehnten Trip. Emirates will jedenfalls an den geplanten Flügen festhalten, schliesslich stehen in Dubai für viele Passagiere Weiterflüge an andere weltweite Destinationen an.

Doch das Abfertigungssystem in London-Heathrow steht vor dem Kollaps. Zurzeit stehen nur rund 70 Prozent der Mitarbeiter für die Bodenabfertigung zur Verfügung, die Zahl der Passagiere ist aber wieder auf 80 bis 85 Prozent des Niveaus vor der Pandemie gestiegen.

(TN)