Flug

Bild: Airbus SAS 2022 Jean-Vincent Reymondon

Kleinster Airbus-Langstreckenjet hebt ab

Am Mittwoch startete erstmals der Airbus-Langstreckenjet A321XLR. Boeing hätte auch gerne ein solches Modell.

Der kleinste Langstreckenjet, der Airbus, A321XLR, ist in der Luft. Am Mittwochvormittag hob ein Exemplar des Typs am Airbus-Werk in Hamburg-Finkenwerder zu seinem ersten Flug ab. Bei dem Flugzeug handelt es sich um die neue Langstreckenversion des Mittelstreckenjets A321neo. «XLR» steht für «Extra Long Range». Mit dem Modell sollen sich auch solche Langstreckenflüge rechnen, auf denen die Ticketnachfrage für die sonst eingesetzten Grossraumjets nicht ausreicht. Konkurrent Boeing aus den USA hat kein Modell mit einer ähnlichen Kapazität und Reichweite im Angebot.

Dank eines zusätzlichen Treibstofftanks im Rumpf hinter den Tragflächen und eines optionalen weiteren Tanks soll der A321XLR auf eine Reichweite von bis zu 8700 Kilometern kommen. Damit könnte der Jet die Strecke Zürich - New York (6320 Kilometer) locker schaffen, die Strecke Zürich - Bangkok (9027 Kilometer) knapp nicht mehr. In einer typischen Zwei-Klassen-Konfiguration soll der Jet Platz für 180 bis 220 Passagiere bieten.

Airbus-Chef Guillaume Faury hatte den Jungfernflug der A321XLR bis Jahresmitte in Aussicht gestellt. Allerdings muss Airbus die Auslieferung der ersten Maschine von Ende 2023 auf Anfang 2024 verschieben. Hintergrund sind Schwierigkeiten bei der Zulassung. Dabei geht es offenbar um den Brandschutz zwischen dem zusätzlichen Tank und der Kabine. Die europäische Luftfahrtbehörde Easa hatte diesen Punkt bereits früher bemängelt. Airbus steht vor der Herausforderung, das Flugzeug mit einem verbesserten Brandschutz nicht schwerer zu machen. Denn ein höheres Gewicht könnte die Reichweite einschränken.

(TN)