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Der Flughafen Zürich ist geöffnet - doch wegen dem Ausfall der Flugsicherung geht aktuell nichts. Es ist heute mit grösserem Chaos zu rechnen. Bild: Flughafen Zürich

Es war kurz still am Schweizer Himmel

Wegen einer technischen Störung bei Skyguide war der Schweizer Luftraum heute morgen für einige Stunden gesperrt: Keine Starts, keine Landungen, keine Überflüge. Ein Ärgernis für Airlines wie auch für Reiseunternehmen. Die Störung konnte um 08.30 Uhr wieder aufgehoben werden - bis morgen müsste der Flugbetrieb wieder normal laufen.

Gestern titelte Travelnews «Flughafen Zürich: Zurück in den Hochbetrieb» - und jetzt das: Der gesamte Schweizer Luftraum war heute früh gesperrt. Bei der Schweizer Flugsicherung Skyguide war es in den frühen Morgenstunden zu einer technischen Störung gekommen, weshalb der Schweizer Luftraum aus Sicherheitsgründen für den Verkehr vollständig gesperrt wurde. An sämtlichen Schweizer Flughäfen waren Starts und Landungen ausgesetzt; auch Überflüge waren nicht möglich, weshalb diverse Airlines die Schweiz umfliegen mussten.

Immerhin konnte Skyguide bereits um 08.30 Uhr die Luftraumsperre aufheben, wonach der Betrieb an den Flughäfen wieder aufgenommen werden konnte. Skyguide bedauert den Vorfall und seine Folgen. Solche hatte es durchaus: Swiss meldete am späteren Morgen, dass der Betrieb wieder aufgenommen sei und der Grossteil der umgeleiteten Flugzeuge auf dem Weg nach Zürich sei. Eine Normalisierung des Flugbetriebs werde im Laufe des Tages erwartet. Bis zu jenem Zeitpunkt waren 30 Kurzstreckenflüge von und nach Zürich und Genf gestrichen worden, davon waren rund 6400 Fluggäste betroffen. Für die betroffenen Kund:innen werde nach Lösungen, beispielsweise in Form von Umbuchungen, gesucht.

Das ist natürlich auch bei anderen Airlines der Fall. So waren beispielsweise von Easyjet allein am Flughafen Genf 16 Flüge betroffen. Und Flug AC880 von Air Canada aus Toronto nach Zürich musste in Frankfurt landen. Andere Langstreckenflüge der Morgenwelle wurden zu anderen Flughäfen wie Lyon oder auch Basel umgeleitet. Da der Euroairport Basel-Mulhouse-Freiburg nicht zum Schweizer Flugsicherungsraum gehört, blieb dieser Flughafen nämlich geöffnet.

Der Flughafen Zürich schrieb seinerseits, dass der Flugbetrieb bis 09:30 Uhr bei 50% Kapazität aufgenommen wurde, ab 09:30 Uhr bei 75% Kapazität und ab 10 Uhr wieder bei 100% Kapazität. Der Flughafen empfehle den Passagieren, die Fluginformationen der jeweiligen Airlines zu beachten.

Keine Cyber-Attacke

Travelnews hat Skyguide-Sprecherin Prisca Huguenin-dit-Lenoir telefonisch in Genf erreicht. Ihr zufolge handelte es sich beim technischen Problem um eine Netzwerkstörung in Genf, welche so gravierend war, dass man - weil Sicherheit oberste Priorität hat - den ganzen Schweizer Luftraum schliessen musste. «Was wir bereits ausschliessen können ist ein Cyber-Angriff», sagt Huguenin-dit-Lenoir, die genauen Ursachen für den Netzwerkausfall werden aber noch überprüft.

Inzwischen sind die Landesflughäfen und auch die regionalen Flughäfen wieder in Betrieb. Es ist noch den ganzen Tag mit Verspätungen zu rechnen. Laut Huguenin-dit-Lenoir sollte aber der Flugbetrieb bis morgen wieder normalisiert sein.

Wie viele Flüge letztlich ausfielen, verspätet oder umgeleitet waren, kann Skyguide nicht beziffern; diese Zahlen werden die Airlines melden und kompilieren müssen. Der Flughafen Zürich meldet, dass heute morgen 77 Flüge gestrichen wurden und 15 Flüge anderswo landen mussten. Wer heute morgen geflogen ist, hatte sicherlich Ärger. Längerfristigen Schaden müsste die Schweizer Luftfahrt wegen dem Vorfall aber nicht nehmen.

(JCR)