De Luxe Von Zürich nach Bali im Privatjet

Während der Pandemie hat die Beliebtheit der Privatluftfahrt massiv zugelegt. Mit dem steigenden Bedürfnis steigen auch die Ansprüche jener, welche Privatjets chartern oder sogar kaufen. Wichtige Kriterien sind Komfort, Geschwindigkeit und Kosten, aber immer öfter auch Reichweite. Echte Convenience heisst schliesslich, dass man zwischen Ausgangsort und Ziel nicht zwischenlanden muss.

Ein Flugzeugtyp, welcher erst seit Kurzem am Markt ist, hebt sich hierbei ab: Der «Global 8000» von Bombardier, welcher eine Reichweite von 14'630 Kilometern bietet. Genau gehommen ist dies nicht die grösste Reichweite aller Privatjets - die Boeing Business Jet 777X und die Boeing Business Jet 787 kommen noch deutlich weiter, mit 21'560 respektive 18'415 Kilometern Reichweite. Allerdings kann man hier kaum noch von Privatjets sprechen, zumal diese Platz für jeweils 75 Personen bieten und auf Linienjet-Typen aufbauen. In der Global 8000 können maximal 19 Passagiere Platz finden.  

Darüber hinaus bietet die Global 8000 viel Geschwindigkeit. Das Flugzeug erreicht offiziell Mach 0,94 oder 1160 km/h, konnte allerdings auf Testflügen auch schon die Schallmauer durchbrechen und erreichte Mach 1.015 bzw. 1253 km/h. Kein anderes Privatflugzeug kommt in die Nähe einer solchen Geschwindigkeit.ZumVergleich:Die meisten kommerziellen Passagierflugzeuge sind mit rund 850 km/h unterwegs. Für das Erreichen seiner Geschwindigkeit kann die Global 8000 auf Triebwerke des Typs GE Passport bauen. Interessantes Detail: Die Global 8000 war das erste Flugzeug überhaupt, welche mit umweltfreundlichem SAF-Treibstoff die Schallmauer durchbrach... Allerdings muss man festhalten, dass die Global 8000 nicht mit Überschallgeschwindigkeit unterwegs sein wird. Seit dem Ende der Concorde im Jahr 2003 war kein Passagierflugzeug mehr mit Überschallgeschwindigkeit unterwegs - dies plant erst Boom ab dem Jahr 2029 wieder anzubieten, in Zusammenarbeit mit United (Travelnews berichtete).

Und um nochmals über die Reichweite zu sprechen: Für den Flug von Zürich nach Denpasar auf Bali muss man rund 12'000 Kilometer einrechnen, das wäre also ohne Zwischenstopp problemlos möglich. Sogar Perth in Australien wäre ab Zürich erreichbar - und jedes gewünschte Ziel auf der Nordhalbkugel.

Natürlich muss aber auch das Innere eines jeden Privatjets höchsten Ansprüchen genügen. Auch da hat Bombardier einiges vorzuweisen. Und da sprechen wir noch gar nicht von der Hardware: Der Kabinendruck ist vergleichsweise tief und bewegt sich auf Reiseflughöhe bei zwischen 900 und 1250 Metern Höhe gegenüber Boden; üblicherweise entspricht der Druck in Passagierflugzeugen auf Reiseflughöhe jenem auf 2000 Metern gegenüber Boden. Damit gibt es weniger Druckprobleme und der Körper kann einfacher Sauerstoff aufnehmen - ein wesentliches Komfort-Element.

Darüber hinaus ist die eingeatmete Luft rein, da das System «Bombardier Pũr Air» auf modernste HEPA-Filtertechnologie setzt. Ebenso richtet sich die Kabinenbeleuchtung an der Aussenbeleuchtung an, während der «Nuage»-Sitz höchsten Komfort und diverse Wellness-Funktionen bietet. Das Innere des Flugzeugs ist in mehrere Zonen eingeteilt, darunter ein Schlafzimmer sowie ein Badezimmer mitsamt Dusche. Für das Entertainment sorgen Grossbilschirm-TVs sowie das Bombardier-eigene Soundsystem «L'Opéra».

Das Flugzeug, welches ursprünglich 2017 Marktreife erlangen sollte, wird nach neusten Bombardier-Informationen ab 2025 verfügbar sein. Natürlich hat der ganze Spass auch seinen Preis. Für ein neues Modell des Global 8000 wird man 78 Millionen Dollar, umgerechnet rund 75 Millionen Franken, hinblättern müssen. Die Reise wird also, ob als Eigentümer oder Mieter, nicht gerade günstig sein - dafür mit Top-Geschwindigkeit weit führen.