Flug
«Ab Zürich gibt es diesen Sommer acht wöchentliche Flüge nach Tel Aviv»
Jean-Claude RaemyShlomi Osmo ersetzte Ende März 2019 den langjährigen Geschäftsführer der israelischen Fluggesellschaft El Al in der Schweiz, Jürg Schwarz (Travelnews berichtete). Nur ein Jahr später setzte die grösste je gesehene Krise in Tourismus und Luftfahrt ein. Wegen Covid schlossen Grenzen, wurde kaum mehr geflogen, kam es zu Verwerfungen in der ganzen Flug- und Reisebranche. Doch nun geht es wieder bergauf. Die Einreise nach Israel ist unabhängig vom Impf- oder Genesenen-Status möglich (für Details siehe unsere Liste der Einreisebeschränkungen), und damit wächst auch die Flugnachfrage wieder.
Was heisst das für El Al? Travelnews hat sich hierzu mit Shlomi Osmo unterhalten.
Herr Osmo, wie sieht das aktuelle Angebot von El Al auf dem Schweizer Markt aus?
El Al betreibt Flüge von und nach Zürich sowie Genf, auf denen jeweils Boeing B737-8/9 zum Einsatz kommen. Im Vergleich zum Winterflugplan haben wir die Frequenz wie folgt erhöht: Ab Zürich gibt es im Sommer acht wöchentliche nach Tel Aviv, ab Genf sind es drei wöchentliche Flüge. Wir sind imstande, bei erhöhter Nachfrage die Anzahl der Flüge weiter zu erhöhen.
Die Nachfrage sollte ja infolge gelockerter Regelungen nun steigen...
Das hoffen wir. Und es ist wichtig festzuhalten: Seit dem 21. Mai 2022 müssen sich nicht-israelische Staatsbürger vor dem Einsteigen in einen Flug nach Israel keinem PCR- oder Antigentest mehr unterziehen. Darüber hinaus wurde auch die Verpflichtung zur Durchführung von PCR-Tests bei der Landung in Israel sowohl für israelische als auch für nicht-israelische Staatsbürger aufgehoben. Bislang nicht geändert hat sich die Regel, wonach israelische und nicht-israelische Staatsbürger bis zu 48 Stunden vor Antritt eines Fluges nach Israel eine Gesundheitserklärung für Fluggäste ausfüllen müssen. Darüber hinaus ist das Tragen von Covid-Masken auf den Flügen von El Al nach wie vor vorgeschrieben.
Was muss man zu den eingesetzten Flugzeugen und dem Bordprodukt wissen?
In unserer Boeing 737-800 gibt es 166 Sitze, 16 in Business, 132 in Economy, dazu noch 18 Preferred-Sitze mit mehr Beinfreiheit. Die Sitzbreite in Business beträgt 52,5 cm, der Pitch beträgt 106,7 cm, der Sitz neigt sich zudem um 25,4 cm nach hinten. Natürlich gibt es die üblichen Annehmlichkeiten und auch einen USB-Anschluss an jedem Sitz. Solche gibt es auch in der Economy; dort beträgt die Sitzbreite 43 cm, der Neigung 7,6 cm, während der Pitch zwischen 73,5 und 76,2 cm variiert, sowie bei den Preffered-Sitzen je nach Sitzreihe 84 oder gar 99 cm beträgt. Im Inflight-Entertainment-System in den Sitzen ist jeweils ein Tablet-Holder integriert, damit man seine eigenen Filme, oder von uns zur Verfügung gestellten Entertainment-Content, auf dem privaten Tablet mühelos anschauen kann.
Wer fliegt eigentlich mit El Al? Soweit wir wissen, gibt es 20'000 Schweizer in Israel und etwas mehr Israelis in der Schweiz, also viel VFR-Verkehr. Was ist mit den anderen Kundenarten?
Wir sind offen für alle Arten von Passagieren, Nationalitäten und Religionen. Wir haben nebst dem VFR-Verkehr einen signifikanten Anteil an Freizeit- Geschäfts- und Pilgerreisenden.
«Seit März 2022 haben wir die allermeisten unserer traditionellen Ziele wieder aufgenommen.»
Wie hat El Al Schweiz die Pandemie überstanden? Wurden Massnahmen ergriffen?
Wie viele andere Fluggesellschaften haben auch wir schwierige zwei Jahre hinter uns. Die Pandemie war eine Zeit der Unsicherheit und der Herausforderungen, in jeder Hinsicht. Wir mussten unsere Organisation umstrukturieren und neue Technologien und Arbeitsweisen einführen. Aber seit März 2022 haben wir unsere Flüge und den Betrieb der allermeisten unserer traditionellen Ziele wieder aufgenommen. Mehr noch, wir haben inzwischen auch neue Routen eröffnet, beispielsweise nach Marrakesch oder nach Dubai.
Haben Sie das Gefühl, dass der Ukraine-Konflikt die Nachfrage für Israel beeinflusst?
Wir haben hierzu keine Infos oder Anhaltspunkte, wonach der Ukraine-Konflikt die Reisen nach Israel aus der Schweiz negativ beeinflusst. Auf jeden Fall ist mir keine direkte Absage aus diesem Grund bekannt. Dem Vernehmen nach ist der östliche Mittelmeerraum aus der Schweiz derzeit sehr gefragt.
Gewiss. Erinnern Sie uns in diesem Zusammenhang doch an die besten Gründe für eine Reise nach Israel im Jahr 2022.
Israel ist reich an Geschichte, Archäologie, kulinarischen Erlebnissen und schönen Stränden, die alle schnell erreichbar sind. Wir beherbergen Stätten, die dem Judentum, dem Christentum und dem Islam heilig sind und die nirgendwo sonst zu finden sind. Es gibt einladende, dynamische Städte, herrliche Mittelmeerstrände und aufregende Naturlandschaften im Überfluss. Nur wenige Länder, die so klein sind - mit 22'000 Quadratkilometern ist Israel deutlich kleiner als die Schweiz - bieten so viel Geschichte, geografische Vielfalt und kulturelle Schätze.