Flug
Genève Aéroport schreibt 2021 erneut rote Zahlen
Dank einer deutlichen Erholung in der zweiten Jahreshälfte und umfangreichen Kostensenkungsmassnahmen verzeichnet der Flughafen Genf für das Jahr 2021 einen Verlust von 88,9 Millionen Franken, deutlich weniger als 2020 (129,5 Millionen). Die Zahl der Passagiere lag um 5,8 Prozent über dem Vorjahr. Gleichzeitig belief sich die Gesamtzahl der Landungen und Starts auf 99'249 Bewegungen, das heisst 14,9 Prozent mehr als im Jahr 2020. Im Vergleich zur Situation vor der Krise und trotz einer starken Aktivität im Business-Luftverkehr im Jahr 2021 bleibt die Zahl der Flugbewegungen weit unter den 186'043 Flugbewegungen, die 2019 verzeichnet wurden.
Die Betriebsausgaben wurden im Laufe des Jahres mehrmals nach unten korrigiert und belaufen sich 2021 auf 227 Millionen Franken. Diese Kostensenkungen sind das Ergebnis von konjunkturellen und strukturellen Sparmassnahmen. Die Personalkosten beliefen sich auf 125,5 Millionen Franken, was einer Senkung um 13,9 Prozent gegenüber 2020 entspricht. Angesichts einer schweren Budgetkrise musste Genève Aéroport seinen Personalbestand von 1'041 Vollzeitäquivalenten Ende 2020 auf 997,9 VZÄ reduzieren.
Zahlreiche Projekte mussten ebenfalls gestoppt oder zurückgestellt werden, ohne jedoch die aktuelle und zukünftige Betriebstüchtigkeit der Plattform zu beeinträchtigen. So wurden die Fortsetzung der Arbeiten am Aile Est, dem neuen Ostflügel von Genève Aéroport, die Erneuerung der Gepäcksortieranlage (BLC) und die Entwicklung des Wärmenetzes in Zusammenarbeit mit den SIG (GeniLac) weitergeführt. Im Jahr 2021 beliefen sich die Investitionen auf 111 Millionen Franken, 24 Millionen Franken weniger als im Jahr 2020.
Die Stärke des innereuropäischen Verbindungsnetzes war das wesentliche Element des von Mitte Juni bis Ende August 2021 verzeichneten Geschäftsaufschwungs. Das Flugangebot, das 2020 147 Destinationen umfasste, sank leicht auf 137 Destinationen im Jahr 2021. Ab Juli 2021 konnte Genève Aéroport auf die Rückkehr der Langstreckenflüge zählen, insbesondere mit Air Canada, die ihre Verbindungen bereits zuvor wiederaufgenommen hatten. Die Fluggesellschaft easyJet bleibt mit einem Marktanteil von 48,6 Prozent Marktführer in Genf. SWISS ihrerseits besitzt einen Marktanteil von 12 Prozent. Den dritten Platz belegt die spanische Fluggesellschaft Iberia mit 3,9 Prozent.
Minimierung des Klimafussabdrucks
Genève Aéroport war aktiv an der Ausarbeitung einer gemeinsamen Absichtserklärung der Akteure der Schweizer Luftfahrt (SWISS, easyJet, Flughäfen Zürich und Basel, Swiss Business Aviation Association) beteiligt, die sich für eine Reduktion der Treibhausgasemissionen des Luftverkehrs ausspricht: Netto-Null-CO2-Emissionen bis 2050.
Zudem genehmigte der Verwaltungsrat von Genève Aéroport im Juni 2021 einen Planungskredit für die Projekte CAP2030 und multimodale Plattform. Dabei handelt es sich um eine weitreichende Umgestaltung des Flughafens, da die Betriebstüchtigkeit des 1968 erbauten Hauptterminals an seine Grenzen stossen wird. Zwischen 2025 und 2028 werden auf dem oberen Teil des SBB-Bahnhofs eine multimodale Plattform und auf der Esplanade gegenüber dem Haupteingang des Terminals 1 ein neues, 45'000 Quadratmeter grosses Terminal entstehen.