Flug

Spencer führt die KLM-Passagiere durch Schiphol

Nach drei Jahren Programmierung: Am Flughafen Amsterdam-Schiphol scannt ein Roboter Passagiertickets und macht vieles mehr.

Die Tests sind abgeschlossen, Roboter Spencer nimmt seine Tätigkeit am Flughafen Amsterdam-Schiphol auf. Letzte Woche scannte Spencer erfolgreich die Tickets von KLM-Fluggästen und führte diese darauf hin zum entsprechenden Gate.

Nett von Spencer ist, dass er sich nicht nur automatisch auf den Weg macht, sondern sich dem Tempo der Fluggäste annimmt und galant Hindernissen ausweicht. Gleichzeitig informiert er über die verbleibende Distanz zum Gate. Über einen Bildschirm verkündet Spencer, dass die Gruppe am Ziel angekommen ist.

«Jeden Tag können Fluggäste ihren Anschlussflug aufgrund von Verzögerungen, Sprachbarrieren oder wegen Orientierungsschwierigkeiten verpassen. 70 Prozent der KLM Fluggäste steigen am Flughafen Amsterdam-­Schiphol um. Aus diesem Grund suchen wir ständig Wege, diesen Prozess möglichst reibungslos abzuwickeln", erklärt René de Groot, Chief Operating Officer von KLM und glaubt, dass Robotik in den kommenden Jahren eine immer wichtigere Rolle in der Luftfahrt einnehmen wird. "Wir prüfen, wie Robotik in verschiedene Prozesse eingebracht werden kann – ergänzend zum Flughafenpersonal, welches so mehr Zeit hat, um sich Fluggästen mit anspruchsvolleren Bedürfnissen anzunehmen».

Spencer sei der erste Roboter mit sozialen Fähigkeiten, der jemals auf einem Flughafen im Einsatz war. Dass er mit sozialen Situationen zwischen Menschen umgehen könne, mache Spencer einzigartig, sagt Groot. "Er kann die Menschen in seiner Umgebung <sehen> und analysiert diese mit seinen Sensoren." Zudem wäge er die möglichen sozialen Beziehungen zwischen den Menschen ab, also ob sie eine Familie oder eine Gruppe sind.

Als Nächstes evaluieren alle beteiligten Partner in diesem Projekt die Testergebnisse und die nächste Phase wird diskutiert. Neben KLM haben sich SME Bluebotics, die Universitäten Freiburg, München, Twente und Orebo, die RWTH Aachen, das Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) sowie der Flughafen Amsterdam-­Schiphol am Projekt beteiligt. Das Projekt wird von der Universität Freiburg koordiniert. Der Name Spencer wird von «Social situation-­aware PErceptioN and action for CognitivE Robots» abgeleitet, was soviel heisst wie «Roboter, die soziale Situationen bewusst wahrnehmen und kognitiv handeln».

Ein Video von Spencer in Aktion: 

(TN)