Flug

Gesichtserkennungs-Systeme finden in der Luftfahrt immer breitere Verwendung. Bild: AdobeStock

AUA macht das Gesicht zur Bordkarte

Seit dem 9. November läuft ein Test für papierloses Boarding in Wien. Auch Passagiere der Swiss können dort allein mit einem Blick in die Kamera boarden.

Am gestrigen 9. November hiess es in Wien «Kamera an» - nicht für irgendeinen Filmdreh, sondern für eine neue Boardingprozedur. Konkret starteten Austrian Airlines (AUA) und der Flughafen Wien gemeinsam mit einer biometrischen Gesichtsfelderkennung, wodurch «Reisen per Blick» ermöglicht werden soll.

Zügig und kontaktlos durch die Bordkartenkontrolle, einsteigen ohne die Bordkarte aufzulegen – möglich macht das «Star Alliance Biometrics». Das Service-Angebot steht exklusiv «Miles & More»-Teilnehmenden zur Verfügung. Die Kundschaft des Vielfliegerprogramms, welche sich einmalig in der «Miles & More»-App registrieren und der Teilnahme an Biometrics zustimmen muss, passiert danach den Zugang zu den Bordkartenkontrollen und ausgewählten Quick-Boarding-Gates kontaktlos. Dafür wurde am Hub Wien eine spezielle Infrastruktur im Terminal 3 eingerichtet.

Mit der biometrischen Gesichtsfelderkennung soll Vielfliegenden nicht nur das Reiseerlebnis noch bequemer gemacht werden, in Zeiten von erhöhten Hygiene-Standards ist es auch ein wichtiger Beitrag zum Gesundheitsschutz. Reisende können dabei ihre FFP2-Maske, die sie im Terminal tragen müssen, auch während der biometrischen Identitätsüberprüfung aufbehalten, denn die Identifikation der Passagiere wird dadurch nicht beeinträchtigt.

«Die Optimierung der Reiseprozesse hat für uns höchste Priorität», sagt AUA-Vertriebsvorstand Michael Trestl, «mit der Biometrie-Technologie bieten wir unseren Vielfliegern mehr Komfort und eine kontaktlose Passenger-Journey. Einmalig registriert, kann das kostenlose Angebot für Austrian, Lufthansa und Swiss-Flüge neben den Flughäfen München und Frankfurt nun auch an unserem Hub Wien genutzt werden.» An sich ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis dies auch in der Schweiz verfügbar gemacht wird...

So funktioniert das kontaktlose Reisen

Die bei Star Alliance Biometrics verwendete Lösung zur Identifizierung basiert auf der Gesichtserkennungstechnologie «NEC I:Delight» der japanischen NEC Corporation und steht «Miles & More»-Mitgliedern, die der Verwendung ihrer biometrischen Daten zugestimmt haben, kostenlos zur Verfügung. Die einmalige Anmeldung in der «Miles & More»-App ist ab sofort in nur wenigen Schritten möglich. Bei der Anmeldung werden die Teilnehmer/innen gebeten, ein Foto von sich zu machen, ihre Identität mit ihrem Reisepass zu bestätigen und die Fluggesellschaften und Flughäfen auszuwählen, bei denen sie den Service nutzen möchten. Persönliche Daten – etwa Fotos und andere Identifikationsmerkmale – werden verschlüsselt und innerhalb der Plattform sicher gespeichert.

Das System wurde von Anfang an unter Beachtung der geltenden Datenschutzgesetze und auf Basis der neuesten Gesichtserkennungstechnologie entwickelt. Die Speicherung persönlicher Daten wird auf ein notwendiges Minimum begrenzt. Es werden beispielsweise keine Kundennamen gespeichert. Die einmalige Registrierung muss 24 Stunden vor Abflug abgeschlossen sein.

(JCR)