Flug

Die US-Behörden verweigern Passagieren immer wieder die Einreiseerlaubnis - manchmal sogar, wenn diese bereits am Check-In sind. Bild: Flughafen Zürich

Hoher Kontrollaufwand für USA-Reisen

Ab dem 8. November dürfen Schweizerinnen und Schweizer wieder in die Vereinigten Staaten einreisen. Der Boardingprozess und die Dokumentenprüfung erfordert viel Aufwand – und Nerven.

Die Freude über die US-Grenzöffnung per 8. November ist bei Reisenden, Airlines und Veranstaltern gross und auch die zu erfüllenden Bestimmungen für einen Trip in das beliebteste Reiseziel von Schweizerinnen und Schweizern werden immer konkreter. Doch es gilt nicht zu vergessen, dass die Einreise in das Land bereits vor der Pandemie kein einfaches Unterfangen war. Jeder Schweizer und jede Schweizerin muss vor Abreise ein ESTA-Formular beantragen. Dieses kann ohne Angaben von Gründen noch am Abflugtag abgelehnt werden, wie das Online-Nachrichtenportal «Watson» in einem ausführlichen Bericht festhält. Somit kann der Check-In nicht erfolgen und ein Sicherheitsagent muss mit den US-Behörden Kontakt aufnehmen und eine Boarding-Erlaubnis einholen - dies kann zwischen einer Viertelstunde bis mehrere Tage dauern. Und reibt die Nerven der betroffenen Passagiere mächtig auf.

Gemäss Swiss-Sprecherin Elena Stern sei der Airline bekannt, dass das ESTA seitens der US-Behörden teilweise annulliert werden. Die Gründe dafür seien nicht bekannt, weil sich die Botschaft in Bern diesbezüglich bedeckt halte. «Die US-Behörden kontrollieren die Buchungen von USA-Reisenden sehr genau und restriktiv», sagt Nathalie Berchtold, Sprecherin der Firma Swissport, gegenüber dem Online-Portal. Aufgrund der Pandemie seien die Überprüfungen verschärft worden. Sie führt aus: «Wir verzeichnen bei den von den US-Behörden vorgeschriebenen Kontrolle vor dem Boarding einen höheren Aufwand.»

Momentan komme es am Flughafen Zürich beinahe täglich vor, dass vor Ort telefonische Abklärungen bei den US-Einreisebehörden gemacht werden müssen. Ohne deren Freigabe sei das Betreten der Maschinen nicht möglich. Es komme teilweise auch vor, dass die Erlaubnis erst nach mehreren Stunden eintreffe - wenn das Flugzeug bereits in der Luft ist. Wenn schon jetzt, wo lediglich US-Bürgerinnen und Bürger sowie deren Familienangehörige und Reisende mit Ausnahmeerlaubnissen, solche Probleme bekannt sind, wie wird es dann wohl am 8. November zu und her gehen?

Natürlich ist es falsch, bereits voreilige Schlüsse zu ziehen. Berchtold sagt im Bericht: «Dass es zu längeren Schlangen kommen könnte, können wir nicht ausschliessen. Wir rechnen mit einem erhöhten Kontroll-Aufwand bei USA-Flügen, da vermehrt Schweizer sowie Europäer in die USA reisen werden und die Covid-Bestimmungen individuell geprüft werden müssen.» Für die Abklärungen mit den Behörden werde ein Spezialschalter eröffnet. Bereits jetzt empfiehlt Swissport, sich drei Stunden vor der Abreise am Flughafen einzufinden. Ein Restrisiko, dass nicht alle ihre Reiseerlaubnis von den US-Behörden rechtzeitig erhalten, bestehe trotzdem. Wie viele Passagiere in diesem Jahr bislang davon betroffen waren, sagt Berchtold nicht.

(NWI)