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Easyjet benötigt 1,5 Milliarden Franken, um die aktuelle Krise zu meistern. Bild: Rémy Steiner Photography

Easyjet lässt Wizz Air abblitzen

Der aufstrebende ungarische Billigflieger Wizz Air soll ein Angebot zur Übernahme der verschuldeten Easyjet gemacht haben – vergeblich.

Easyjet befindet sich in Geldnöten. Der britische Billigflieger will sich nun eine Milliardensumme beschaffen – und zieht aber offensichtlich Geldgeber an, von denen sie nichts wissen will. Die Airline hat nach eigenen Angaben ein Übernahmeangebot eines Kaufinteressenten – ohne einen Namen zu sagen – abgelehnt. Gemäss Insidern soll es sich dabei um die ungarische Fluggesellschaft Wizz Air gehandelt haben.

Mit der Ausgabe neuer Aktien will Easyjet etwa 1,2 Milliarden britische Pfund (1,5 Milliarden Franken) einsammeln. Das entspricht rund einem Drittel des bisherigen Börsenwerts. Die Kapitalerhöhung sei für Easyjet der richtige Schritt, sagte Unternehmenschef Johan Lundgren in einer Telefonkonferenz mit Journalisten am Donnerstag. Das Geld soll dem Unternehmen helfen, sich von den finanziellen Folgen der Corona-Krise zu erholen, und es für mögliche weitere Rückschläge rüsten. So hatte sich die Nettoverschuldung von Ende März 2020 bis Ende Juni 2021 auf etwa zwei Milliarden Pfund in etwa verfünffacht.

Derweil scheint die Übernahme an der Höhe des Gebots gescheitert zu sein. Die Offerte habe Easyjet deutlich zu niedrig bewertet. Zudem habe der Bieter die Übernahme komplett in eigenen Aktien bezahlen wollen. Inzwischen habe dieser versichert, dass er keine Übernahmeofferte mehr plane. Den Namen des Interessenten wollte das Management nicht nennen. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge handelte es sich aber um die ungarische Billigfluggesellschaft Wizz Air.

(TN)