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Die Schweizer Airlines Edelweiss, Swiss und Helvetic Airways spüren Reiselust für den Herbst. Bild: Gabriel Küenzi

Schweizer Airlines verzeichnen viele Herbstbuchungen

Nina Wild

Wie steht es um die aktuelle Nachfrage für Herbstferien bei den Schweizer Fluggesellschaften? Angesagt sind Destinationen im Mittelmeerraum, aber auch Tansania, Nordamerika oder Skandinavien.

Ferien mit dem eigenen Auto waren in diesem Sommer besonders angesagt. Schliesslich sind beliebte Mittelmeerdestinationen wie Italien, Kroatien oder auch Spanien problemlos auf vier Rädern zu erreichen - und oftmals ist für die Ein- und Rückreise auf diesem Weg kein Covid-Zertifikat notwendig. Spüren dies die Schweizer Airlines und wie beurteilen die Fluggesellschaften die Vorausbuchungen für die kommenden Herbstferien?

Andreas Meier, Senior Manager Head of Corporate Communications bei Edelweiss zeigt sich optimistisch, «trotz des generell sehr kurzfristigen Buchungsverhalten haben wir eine bereits gute Buchungslage für die Herbstferien.» Auf die Frage, wohin es denn die Reisenden zieht, antwortet er: «Auf der Kurz- und Mittelstrecke sind die klassischen Mittelmeerdestinationen und unsere Ferienziele in Ägypten sehr gefragt. Auf der Langstrecke sind unsere Destinationen in der Karibik, Malediven, Seychellen und neu nun auch unsere neuen Ferienziele in Tansania sehr beliebt.»

Auch die Swiss freut sich über eine «stabile bis positive Buchungsentwicklung gegenüber Vorjahr», lässt Mediensprecherin Meike Fuhlrott auf Anfrage von Travelnews verlauten. «Weiterhin beliebt ist der Mittelmeerraum, d.h. Spanien, Griechenland, Portugal und Italien. Eine erhöhte Nachfrage verzeichnen wir zudem nach Grossbritannien und Skandinavien», erklärt sie weiter. Ausserdem seien im Interkontinentalbereich vor allem Nordamerika und die Vereinigten Arabischen Emirate für die Kundinnen und Kunden interessant.

Ebenfalls gut gestimmt ist Mehdi Guenin, Mediensprecher bei Helvetic Airways: «Die Buchungslage folgt dem gleichen Trend wie in den Sommermonaten, das heisst, sie ist über einen bestimmten Zeitraum sehr zufriedenstellend.» Gebucht würde im Moment Palma de Mallorca mit Abflug ab Bern, aber auch die griechischen Inseln Kos und Heraklion.

Schnelles Handeln gefragt

Die vergangenen eineinhalb Jahre waren extrem herausfordernd für die globale Airline-Industrie, bedingt durch ständig ändernde Einreisebestimmungen in den Zielländern und allfälligen Quarantäne-Regelungen auch bei der Rückreise in die Schweiz. Was sagen die Fluggesellschaften zur allfälligen Wiedereinführung der BAG-Quarantäneliste? «Die Frage ist in erster Linie nicht, ob eine Liste von Risikoländern mit Quarantäne wieder eingeführt werden sollte oder nicht. Als Schweizer Fluggesellschaft sehen wir die grösste Gefahr in der unklaren Kommunikation der Behörden und in der ständigen Änderung der Vorschriften», hält Guenin Fest. Helvetic Airways hofft, dass die Einreisebestimmungen auf internationaler Ebene harmonisiert werden, «wir befürworten gleichzeitig systematische Einreisekontrollen an den Schweizer Flughäfen, dies als zusätzliches Instrument zur Eindämmung der Pandemie», so der Pressesprecher.

Meike Fuhlrott zeigt sich für diesen Fall gewappnet: «Seit Beginn der Pandemie beobachtet Swiss die Entwicklung der weltweiten Einreisebestimmungen sehr genau. Im Verlauf der Pandemie haben wir unter Beweis gestellt, dass wir sehr kurzfristig reagieren können, um auf allfällige Veränderungen der Nachfrage zu reagieren.» Alle Abteilungen seien eingespielt, um eine schnelle Umsetzung zu gewährleisten.

Andreas Meier gibt zu bedenken, dass eine Wiedereinführung der Einreisequarantäne für die Schweiz einen Buchungsrückgang zur Folge hätte, «wir müssten dementsprechend unser Flugprogramm anpassen.»

Flexibel heisst das Zauberwort

Noch vor der Pandemie galten bei den Fluggesellschaften strenge Bedingungen für die Flugtickets. Umbuchungen oder Verschiebungen hatten je nach Buchungsklasse einen hohen Preis. Durch die dynamische Situation haben die Airlines ihre Bestimmungen angepasst. «Seit Ende August 2020 sind sämtliche Tarife von Swiss gebührenfrei umbuchbar. Zuletzt galt dieses Tarifangebot für Neu- und Umbuchungen bis Ende Juli 2021. Vor ein paar Wochen hat SWISS das Angebot für bestehende Buchungen erneut verlängert: Umbuchungen können nun bis zum 31. Oktober 2021 gebührenfrei vorgenommen werden. Diese verlängerte Kulanzregel gilt für Fluggäste mit einem ungenutzten oder teilgenutzten  Ticket mit einem Ausstellungsdatum bis einschliesslich 31. Juli 2021 und mit einem ursprünglich gebuchten Reisedatum zwischen dem 1. Februar 2020 und dem 31. August 2021. Die neue Reise muss unverändert bis spätestens 31. Juli 2022 angetreten werden», erklärt Fuhlrott. Mehrkosten können entstehen, wenn die ursprüngliche Buchungsklasse nicht mehr verfügbar sei. Die Differenz werde durch eine Nachzahlung ausgeglichen. Weitere Informationen gibt es hier.

Auch der Ferien-Carrier Edelweiss hat die Umbuchungsbedingungen überarbeitet. «Die aktuellen Regeln sind auf unserer Website ersichtlich», erklärt Meier und führt aus, «Anpassungen der Konditionen werden in regelmässigen Abständen basierend auf den letzten Entwicklungen vorgenommen.»

Wenn die Annullierung von Helvetic Airways Flügen auf neue Einreisebestimmungen zurückzuführen ist, zeigt sich die Fluggesellschaft kulant und der ganze Betrag wird zurückerstattet - egal welcher Tarif und Zusatzleistungen. «Bei einem Flex-Tarif beträgt die Stornogebühr 120 Franken pro Person bei freiwilligem Rücktritt. Bei einem Standard-Tarif werden nur die Flughafentaxen zurückerstattet», erklärt Guenin und verweist auf die Website, wo die genauen Bedingungen ausführlich festgehalten sind.