Flug

Norse Atlantic will mit Dreamlinern zwischen europäischen und nordamerikanischen Zielen fliegen - und dies Lowcost. Bild: Norse Atlantic Airways

Norse Atlantic wird im kommenden Sommer an den Start gehen

Der nächste nordische Longhaul-Lowcoster will sich auf Transatlantik-Strecken versuchen - und gibt sich dabei recht optimistisch.

Im März 2021 wurde in Oslo die Fluggesellschaft Norse Atlantic Airways gegründet. Diese ist nicht ein Relikt einer früheren Airline, sondern eine Neugründung des Unternehmers Bjørn Tore Larsen (53), der zugleich als CEO und Mehrheitsaktionär fungiert. Der Unternehmer aus Arendal ist zwar selber auch Pilot mit diversen Typeratings, wurde im Business jedoch vor allem im Schiffahrtssektor gross. Doch er glaubt, da reüssieren zu können, wo beispielsweise Norwegian scheiterte: Im Lowcost-Longhaul-Verkehr auf Transatlantikstrecken. Unterstützung erhält er dabei von... Bjørn Kjos und Bjørn Kise, zwei früheren Topmanagern von Norwegian.

Zuerst noch wenig beachtet, hat Norse Atlantic nun den Fahrplan zum Start hin vorgelegt. Bis im Sommer 2022 sollen 1600 fest angestellte Mitarbeitende rekrutiert sein, dazu sollen 15 Boeing 787 Dreamliner die Flotte ausmachen. Leasing-Verträge mit Aercap und BOC Aviation liegen bereits vor. Ein AOC ist sowohl in Norwegen als auch in Grossbritannien beantragt. Will heissen: Norse Atlantic geht davon aus, dass die Nachfrage im Nordatlantik per Sommer 2022 praktisch wieder auf früheren Levels sein wird, denn sämtliche 15 Dreamliner sollen dann auf Routen ab Oslo, Paris oder London nach Nordamerika (New York, Miami etc.) verkehren.

Das ist ziemlich optimistisch, und doch gibt man sich vorsichtig. Der Ticketverkauf soll erst drei Monate vor Flugbeginn starten, also wohl irgendwann im Frühjahr 2022. «Wir sind der festen Überzeugung, dass es einen Bedarf für eine neue und innovative Fluggesellschaft gibt, die den interkontinentalen Low-Cost-Markt mit modernen, umweltfreundlicheren und treibstoffeffizienten Flugzeugen bedient, während sich die Welt allmählich wieder öffnet», erklärt sagte CEO Bjørn Tore Larsen in einer Medienmitteilung, «unsere Pläne sind auf dem richtigen Weg, und wir werden den Betrieb aufnehmen, sobald die Reisebeschränkungen aufgehoben sind und die Nachfrage nach Transatlantikflügen wieder steigt.»

Man darf jedenfalls gespannt sein. Erst kürzlich war auch JetBlue in den transatlantischen Low-Cost-Markt eingestiegen - in der Hoffnung, auf einem Markt Geld zu verdienen, welcher Norwegian im Jahr 2020 fast in den Konkurs getrieben hat.

(JCR)