Flug

Lukas Hofmeister steht mit seiner neuen, virtuellen Airline Vairtual in den Startlöchern. Bild: zVg

Vairtual will den Himmel erobern

Das neue deutsche Start-Up Vairtual will als virtuelle Airline abheben. Die erste Finanzierungsrunde ist geschafft. Mit an Bord ist ein alter Bekannter aus der Reisebranche.

Erobert schon bald eine neue Airline die Lüfte? Das neue deutsche Startup Vairtual ist jedenfalls bereits, die Luftfahrtbranche aufzumischen. Das im Juli 2021 gegründete Unternehmen hat gerade die ersten Finanzierungsrunden erfolgreich abgeschlossen. Als virtuelle Fluggesellschaft ohne eigenes AOC (Air Operator Certificate) besitzt Vairtual keine eigene Flugzeugflotte; eine externe Flotte von ausgewählten Partnerairlines wird die angebotenen Flüge durchführen, wie dies auch Flybair tut.

Das Spannende an diesem Konzept ist jedoch die Art und Weise, wie Vairual seine Flüge auf dem Portal anbietet: Die Community erzeugt über eine Flug-Anfragen-Funktion nach dem Crowdfunding-Prinzip eine natürliche Nachfrage auf bestimmten Strecken zu bestimmten Terminen. Basierend auf diesen Anfragen organisiert das Vairtual-Team innerhalb weniger Tage das Flugzeug inkl. Crew (Wet Lease) und gibt das Angebot mit einem finalen Preisvorschlag an den interessierten Passagier zurück, der diesen sofort bestätigen und den Flug buchen kann. Freie Restplätze auf bereits bestätigten Flügen werden über die separate Funktion «Flug buchen» verkauft.

Vairtual.com wird hierbei der einzige, exklusive Vertriebskanal für das Produkt sein. Dieses neuartige Konzept zielt darauf ab, eine völlig neue Beziehung und eine treue Crowd-Community mit den Kunden aufzubauen, die voller potenzieller Wiederholer ist. Ein Lovebrand mit starkem, internationalem Wachstumspotenzial. Mit dieser Strategie möchte das Start-Up den Passagieren das Gefühl geben, Teil der Marke und des Unternehmens zu sein. Das Angebot richtet sich vor allem an B2C-Leisure Zielgruppen mit dem Fokus auf trendige, nachhaltige Nischendestinationen.

Das Flugprodukt und Buchungsportal basiert auf den Kernwerten Einfachheit, Transparenz, Fairness, Qualität und Nachhaltigkeit. So zahlt beispielsweise jeder Passagier auf einem Flug den gleichen Flugpreis und alle Tickets sind zu 100% über den Partner Wilderness International CO2 kompensiert. Lukas Hofmeister, CEO und Gründer von Vairtual (und in der Schweiz bekannt aufgrund von früheren Tätigkeiten bei Icelandair und Star Alliance), stellt fest, dass sich die Reisebranche unter den Auswirkungen von COVID-19 dramatisch verändert hat. «Wir erheben uns aus der Asche der Reise-/Tourismus-/Luftfahrtbranche und nutzen eine der vielen neuen Marktchancen da draussen, um ein aufregendes Produkt zu entwickeln und anzubieten», sagt der CEO.

[...]

«Das Konzept einer virtuellen Airline statt einer klassischen Airline wird uns ein Höchstmass an Flexibilität geben, ohne dabei das Potenzial einer digitalen und globalen Marke zu verschenken», so Hofmeister, «die Plattform wird nur sehr wenige Funktionen haben, auf die man sich konzentrieren kann. Klarheit und Transparenz werden die Schlüsselfaktoren sein», erläuterte der CEO die Umsetzung des Konzepts. Aktuell startet das junge Unternehmen gerade die Portalentwicklung mit dem Anbieter Newgen Digital. Hofmeister verrät, dass Vairtual ab dem ersten Quartal 2022 bereit sein will, die ersten Flüge zu starten. Ein erstes Streckennetz wird demnächst bekanntgegeben, das Unternehmen strebt jedoch als ersten Quellmarkt klar die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) an.

(TN)