Flug

Eine Boeing 757 von Condor: Bei der auch in der Schweiz aktiven Ferienfluggesellschaft atmet man auf. Bild: Condor

Condor kann fix mit dem Staatszuschuss rechnen

Die EU-Kommission hat die mancherorts kritisierte staatliche Beihilfe in Höhe von 525 Millionen Euro definitiv genehmigt. Damit kann Condor sicher planen und die Sanierung vorantreiben.

Aufatmen bei der deutschen Ferienfluggesellschaft Condor, welche auch in der Schweiz aktiv ist: Der deutsche Staat darf die Airline definitiv mit einer staatlichen Beihilfe von 525,3 Millionen Euro unterstützen. Das hat die EU-Kommission am 27. Juli abermals bestätigt. Das Hilfspaket musste allerdings überarbeitet werden, nachdem Ryanair die Condor beim EU-Gerichtshof eingeklagt hatte und zunächst Recht bekam. Konkret musste die EU-Kommission die Grundlagen für ihr grünes Licht zur staatlichen Beihilfe neu rechtfertigen.

Das wurde erledigt: Man habe das Urteil des EU-Gerichtshofs berücksichtigt und den tatsächlichen Schaden zugrunde gelegt. Hilfen, die darüber hinausgingen, müsse das Unternehmen mit Zinsen zurückzahlen. Die Hilfen müssen die Folgen der Reisebeschränkungen in der Pandemie abfedern und den Umbau der Fluggesellschaft ermöglichen, mehr nicht.

Konkret sieht das so aus: Um die Folgen der Reisebeschränkungen in der Corona-Pandemie abzufedern, sind für Condor Hilfen in Höhe von 204,1 Millionen Euro vorgesehen. Hinzu kommen 321,2 Millionen Euro für die Restrukturierung des Unternehmens. Der Restrukturierungsplan ermögliche Condor das langfristige Überleben. Die EU-Kommission erklärte, öffentliche Beihilfen seien im Fall aussergewöhnlicher Ereignisse mit wesentlichen wirtschaftlichen Auswirkungen auf Unternehmen - wie es eben die Corona-Pandemie ist -nach EU-Recht zulässig. Deshalb dürften die EU-Länder betroffenen Unternehmen mit Beihilfen unter die Arme greifen.

Condor war bereits nach der Pleite des früheren Mutterkonzerns Thomas Cook in Probleme geraten und musste Stellen abbauen sowie eine erste Rettungsbeihilfe von 380 Millionen Euro in Anspruch nehmen. Aufgrund einer geplatzten geplanten Übernahme durch die polnische LOT musste das Insolvenzverfahren nach Ausbruch der Corona-Krise verlängert werden. Kürzlich konnte aber Condor einen neuen Investor, die britische Attestor, verkünden, welcher 450 Millionen einschiesst. Nun hofft man, dass es rasch wieder aufwärts gehen möge.

(JCR)