Flug

Bei der Swiss kam es in der nahen Vergangenheit zu Personalengpässen. Die Gründe sind vielfältig. Bild: Claudio Schwarz

Kurzfristige Personalengpässe bei der Swiss

Verschiedene Faktoren führen bei der Airline derzeit zu einem Personalmangel bei der Cabin-Crew. Mit der Restrukturierung habe dies aber nichts zu tun.

Die Leute verreisen wieder mehr und die Swiss hat ihren Flugbetrieb über die warmen Monate hochgefahren. Doch gleichzeitig beklagt die Airline einen kurzzeitigen Personalmangel, wie der «Tagesanzeiger» (kostenpflichtiger Artikel) berichtet. Unter Berufung von einer anonymen Quellen hätten die Teamchefs gar Crewmitglieder angerufen und gebeten, auf ihre freien Tage zu verzichten.

Weil nicht immer genug Bordpersonal zur Verfügung stand, starteten die Flüge teilweise mit zu wenig Begleiter und Begleiterinnen. Deshalb fiel beispielsweise der Apéro an Bord aus oder es wurde ein Servicevorgang weniger durchgeführt, so die Zeitung weiter.

Travelnews hat bei der Swiss nachgefragt, woher denn diese Personal-Knappheit komme. Unternehmenssprecher Michael Stief erklärt: «Unsere Crewplanung steht aufgrund der nach wie vor äusserst volatilen Situation und den damit verbundenen Unsicherheiten vor Herausforderungen. Das führte an einzelnen Spitzentage aufgrund verschiedener Faktoren zu einem Bereederungsengpass.» Es sei aber wichtig, zwischen strukturell und temporär zu unterscheiden. «Kurzfristige Bereederungsschwierigkeiten können immer auftreten und stehen in keinem Zusammenhang mit den aufgrund der Restrukturierung ausgesprochenen Entlassungen», so der Mediensprecher weiter.

Gründe waren etwa ein hohes Volumen an Zusatzproduktion, etwa für EM-Flüge nach St. Petersburg, dass sich Crew-Member plötzlich bei Einreisen nach Tel-Aviv einem Covid-Testing unterziehen mussten oder weil es erhöht zu kurzfristigen Ausfällen des Personals komme. Dennoch beteuert die Swiss: «Bislang konnten sämtliche Flüge mit den geplanten Cabin Crew Member auf Reserve abgedeckt werden, sodass es zu keinen Annullationen kam.»

Mehr Reserven für August

Laut einem internen Dokument, das der Zeitung vorliegt, käme es beim Personal zu überdurchschnittlichen No-Shows, weil Einsatzänderungen nicht geprüft und erkannt würden. Und die ungeplanten, kurzfristigen Krankheitstage hätten mehr als 50 Prozent gegenüber zugenommen. Die Gründe hierfür sind ungeklärt, jedoch erklärt sich die Swiss diese Entwicklung damit im Beitrag, dass die mit der Corona-Pandemie verbundene Sensibilität auf minimale Symptome von Atemwegserkrankungen eine Ursache sei. Klar sei, dass die Absenzen auf diesem Niveau nicht bleiben können und man beobachte die Entwicklung in den kommenden Wochen.

Um sich vor diesem Problem der Personalknappheit zu wappnen, hat die Swiss bereits einen Plan. «Für August wurden aufgrund der bisherigen Erfahrungen die Reservebestände erhöht», sagt Stief gegenüber Travelnews abschliessend.

(NWI)