Flug

Der diesjährige Abflug in die Sommerferien bringt einige Herausforderungen mit sich. Bild: Adobe Stock

Komplizierter Start in die Sommerferien

Gregor Waser

An den Juli-Wochenenden werden an den Schweizer Flughäfen viele Passagiere erwartet. Wegen den ausgedehnten Reisebestimmungen ist mit längeren Wartezeiten zu rechnen. Und ein neues Problem taucht in Zürich auf: Testtermine sind rar.

Die langersehnten, im letzten Jahr ausgefallenen Strandferien stehen an. Nachdem sich seit anfangs Juni ein regelrechter Buchungsboom und viel Vorfreude auf eine unbeschwerte Sommerreise abgezeichnet hat, tauchen nun aber neue Sorgen auf.

Die sich ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus macht zahlreichen Feriendestinationen Kopfzerbrechen. Etwa in Mallorca und Portugal sind jüngst die Infektionszahlen wieder deutlich angestiegen, bisher aber noch ohne Auswirkungen auf die Reisebestimmungen.

Grundsätzlich gilt: wer genesen ist, seit zwei Wochen doppelt geimpft ist oder innerhalb der letzten 72 Stunden vor Abreise getestet ist und über die benötigten Bescheinigungen verfügt, kann auf einen reibungslosen Reiseablauf zählen. Doch die Papiere und Zertifikate gilt es bei der Abreise am Flughafen vorzuzeigen. Und der Run am ersten Juli-Wochenende etwa am Flughafen Zürich war bereits gross, das Passagieraufkommenden in den kommenden Wochen wird noch grösser.

Zwei Stunden vor Abflug

«Am Wochenende hatten wir an beiden Tagen je rund 44'000 Passagiere», sagt Manuela Staub, Head Corporate Communication des Flughafens Zürich auf Anfrage von Travelnews. «Aufgrund der umfassenderen Dokumentenchecks sowie dem erhöhten Passagieraufkommen während den Sommerferien kam es zu Spitzenzeiten auch zu Wartezeiten von rund 30 Minuten, teilweise sogar etwas länger. Aus diesem Grund ist es wichtig, genügend Zeit einzuberechnen und gut vorbereitet, bereits getestet wo erforderlich und mit allen erforderlichen Dokumenten an den Flughafen zu kommen.»

Manuela Staub empfiehlt Reisenden, zwei Stunden vor Abflug an den Flughafen zu kommen und sich über die geltenden Regeln des Ziellandes gut zu informierten und beim Check-In alle erforderlichen Dokumente wie ID/Pass, Impfnachweis oder Testnachweis bereitzuhalten. «Kommen Sie am Abflugtag bereits getestet, falls ein Coronatest für die Reise erforderlich ist. Am Flughafen bieten wir auch viele Testmöglichkeiten an. Nutzen Sie das Web- oder Mobile-Check-in wenn möglich und drucken Sie die Gepäcketikette bereits zu Hause aus, falls dies möglich ist», lautet ihr Ratschlag.

Dass sich viele Reisende um diese Empfehlung offensichtlich foutieren, zeigen die Juni-Zahlen von Swissport. «Bis zu zwei Dutzend Personen müssen jeden Tag vom Bodenpersonal zurückgewiesen werden, weil sie die wegen der Corona-Pandemie verschärften Einreisebestimmungen ihrer Zielländer nicht erfüllen», sagt Swissport-Sprecherin Nathalie Berchtold zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Alleine im Juni erfüllten insgesamt 700 Personen diese Einreiseregeln nicht – und blieben stehen. Das Problem: viele Einreisebestimmungen können auch noch kurzfristig ändern. Kurz vor Reiseantritt gilt es die jüngsten Entwicklungen zu verfolgen.

Testtermine werden knapp

Wie der «Tages-Anzeiger» (Abo) heute berichtet, zeichnet sich ein neues Problem ab. Der Apothekerverband des Kantons Zürich warnt, dass die Testtermine knapp werden. Nicht nur Reisende benötigen kurzfristige Testtermine, auch viele Jugendliche wollen kurzfristig ein Zertifikat, um etwa Clubs besuchen zu können. Dies führt nun zu Engpässen.

In den Tagen vor den heissen Abflugswochenenden vom 17. Und 24. Juli wird die Nachfrage nach Impfterminen nun nochmals massiv zunehmen. Im Testzentrum auf der Zürcher Kasernenwiese sind schon alle Termine vom 15. bis 18. Juli weg. Noch über genügend Testtermine verfügen gemäss aktuellem Stand die Testzentren am Flughafen Zürich.

An den Wochenenden vom 17. und 24. Juli rechnet der Flughafen Zürich mit über 50'000 Passagieren. Vorsorglich wurden schon mal die Betriebszeiten etwa bei der Bordkartenkontrolle verlängert und der Flughafen plant, mehr Personal einzusetzen. Eine Herausforderung sei, wie Manuela Staub sagt, dass es über den Tag und die Woche verteilt zu grossen Schwankungen beim Passagieraufkommen komme, so dass Wartezeiten an Spitzenzeiten leider nicht vermieden werden können.