Flug

Was uns das Jahr 2021 bringen wird, wird sich zeigen. Die IATA musste jedoch bereits jetzt ihre kürzlich bekanntgegebene Prognose nach unten korrigieren. Bild: Ross Parmly

Die IATA stellt ein Worst-Case-Szenario für 2021 auf

Noch vor wenigen Wochen sahen die Aussichten der IATA fürs 2021 besser aus. Vermehrte Langstrecken-Flüge lassen aber noch auf sich warten. Noch nicht komplett aufgegeben hat die IATA die Hoffnung auf einen Aufschwung Richtung Sommerferien.

Der Branchenverband IATA (International Air Transport Association) gibt nur wenige Wochen nach seiner jüngsten Prognose ein deutlich verschärftes Szenario für das Jahr 2021 bekannt, wie die Deutsche Presse-Agentur (DPA) schreibt. Dieses Szenario basiert auf der Annahme, dass die Regierungen wegen der Coronavirus-Mutationen länger an harten Einreisebeschränkungen festhalten.

Im schlimmsten Fall werde sich der Luftverkehr im laufenden Jahr nur sehr langsam erholen und im Gesamtjahr möglicherweise nur 38 Prozent des Niveaus vor der Corona-Pandemie erreichen. «Das würde ein ohnehin hartes Jahr noch härter machen», sagte IATA-Chef Alexandre de Juniac. Eigentlich hatte der Verband damit gerechnet, dass es das Fluggeschäft im Jahr 2021 wieder auf die Hälfte des Niveaus von 2019 zurück schaffen wird. Da nun aber mehrere Virusmutationen in verschiedenen Teilen der Welt aufgetaucht sind und dadurch wieder striktere Reisebeschränkungen gelten, könnten diese Zahlen allenfalls nicht erreicht werden. Die IATA nehme die Prognose vom November nicht zurück, erklärte der scheidende Iata-Präsident Juniac, es handle sich um ein Szenario für den schlimmsten Fall.

Herdenimmunität wird erst für 2022 erwartet

Es könne jedoch sein, dass die Regierungen erst beim Erreichen der sogenannten Herdenimmunität gegen die Krankheit Covid-19 die Grenzen wieder öffnen. Diese wird für weite Teile der Welt frühestens im Jahr 2022 erwartet, in Indien und Russland sogar noch später, sagte Iata-Ökonom Pearce unter Verweis auf medizinische Studien.

Man gehe auch wegen der besseren Versorgung mit Impfstoff davon aus, dass zunächst die Verbindungen zwischen den entwickelten Industrieländern wieder aufgenommen werden, voraussichtlich zuerst über dem Nordatlantik. Grundsätzlich werde sich die Langstrecke aber langsamer erholen als Kontinentalflüge. «Wir haben den Sommerurlaub noch nicht aufgegeben», sagt der Chef der europäischen Lotsenorgansiation Eurocontrol, Eamonn Brennan. Er könne am europäischen Himmel aber aktuell auch keine Hoffnungsschimmer entdecken.

Weitere Impfverzögerungen und neue Viruswellen könnten die Situation in einem ebenfalls frisch erarbeiteten Negativ-Szenario so verschärfen, dass noch im Juni nur 30 Prozent der sonst üblichen Flüge unterwegs wären.

(TN)