Flug

Ryanair löst mit einem Werbespot einen regelrechten Shitstorm aus. Bild: Markus Winkler

Ryanair tritt mit voller Wucht ins Fettnäpfchen

Wie alle Airlines auf der Welt leidet auch Ryanair enorm. Mit einem kontroversen Werbespot hat sich der irische Billigcarrier nun aber den Zorn vieler eingehandelt.

Die globale Krise hat den Aviatik-Sektor noch immer voll im Griff. Aufgrund der unterschiedlichen Reiserestriktionen der verschiedenen Regierungen weltweit und der Ausbreitung von Virus-Mutationen wird der Restart der Tourismusbranche erschwert. Die irische Billig-Airline Ryanair blickt deshalb wenig optimistisch in die Zukunft. Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr prognostiziert das Unternehmen ein Minus von umgerechnet 919 Millionen bis 1,02 Milliarden Schweizer Franken.

Für das Geschäftsjahr 2020/2021 erwartet die Airline gerade einmal mit 26 bis 30 Millionen Passagiere. In den Monaten Oktober bis Dezember transportierte die Fluggesellschaft insgesamt 8,1 Millionen Fluggäste und damit 78 Prozent weniger als vor einem Jahr, so die Zeitung weiter. Daraus resultierte ein Verlust von 347 Millionen Franken - im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr, als Ryanair umgerechnet 95 Millionen Franken Umsatz durch die Flugreisen generierte.

TV-Spot endet in Desaster

Wie also kann das Unternehmen - trotz Krise - wieder vermehrt Passagiere für sich gewinnen? Eine Möglichkeit ist natürlich, die Marketing-Aktivitäten wieder hochzufahren. Und genau das hat Ryanair Anfangs Dezember 2020 getan, pünktlich zum Impfstart in Grossbritannien. Jedoch erhält die Airline dafür heftigen Gegenwind von den Landsleuten und Behörden.

Der TV-Spot mit dem Slogan «jab and go» (Impfen und los) wurde von der britischen Werbeaufsichtsbehörde untersagt. Sie reagiert damit auf 2370 Beschwerden, die nach Ausstrahlung der Werbung bei ihr eingingen. Im Clip sind nämlich Menschen zu sehen, welche ohne Wahrung von Social Distancing oder Masken ihre Ferien in vollen Zügen geniessen. Die Werbeaufsicht wirft Ryanair vor, dass sie den Menschen damit suggeriere, dass eine Impfdosis für den Corona-Schutz ausreichend sei. Ausserdem vermittle die Werbung, dass Masken sowie Abstand halten nicht mehr nötig seien.

Und was sagt Ryanair zum Shitstorm? Das Unternehmen akzeptiert das Ausstrahlungsverbot, verteidigt den Werbespot jedoch gleichzeitig. Er entspreche den von der Regierung versprochenen Zeitplänen zur Impfung der Bevölkerung. Konkret forderte die Airline die Feriengäste auf, ihre Ostern- und Sommerreisen zu buchen - zu den gewohnten Schnäppchenpreisen ab 19,99 britischen Pfund...

(NWI)