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Eine Mutation des Coronavirus in England richtet ordentlich Chaos an. Bild: CDC

Riesen-Chaos wegen Coronavirus-Mutation aus England

In Grossbritannien wurde eine mutierte Form von Covid-19 entdeckt. Zahlreiche Staaten haben deshalb Einreisestopps aus UK und Südafrika verhängt - auch die Schweiz. Das Chaos nimmt erneut seinen Lauf.

Das grassierende Coronavirus hält die Welt weiter in Atem. Kürzlich wurde laut mehreren Medienberichten in Grossbritannien die Corona-Mutation VUI2020/12/01 entdeckt. Laut heutigem Wissensstand wird vermutet, dass die abgeleitete Form rund 70 Prozent ansteckender ist. Premier Boris Johnson hat sofort darauf reagiert und für die besonders betroffenen Gebiete London und Südengland einen Lockdown verhängt. Auch in Südafrika und Italien ist die Mutation bereits aufgetreten.

Diese Virusmutation richtet ordentlich Chaos an. Mehrere Länder wie Deutschland, Italien, Belgien, Irland, die Türkei und Kanada setzen Flüge nach Grossbritannien aus. Auch der Eurotunnel, der Grossbritannien mit dem europäischen Festland per Zug verbindet, hat dicht gemacht. Nach kurzem Zögern zieht auch die Schweiz nach: «Das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL hat aufgrund der neuen epidemiologischen Lage in Grossbritannien und Südafrika die Flugverkehrs-Verbindungen zwischen der Schweiz und diesen zwei Ländern per Sonntag Mitternacht bis auf weiteres eingestellt», steht in einer Mitteilung des BAZL geschrieben.

Diese plötzlichen Travel-Bans sorgen für ordentlich Aufregung an europäischen Flughäfen. Zahlreiche Reisende stecken fest und können weder Ein- noch Ausreisen, bevor ein negatives Testergebnis vorliege. In Hannover beispielsweise übernachten die Touristen auf Feldbetten im Transitbereich, wie mehrere Medien schreiben.

Das aktuelle Geschehen erinnert stark an die Ereignisse im März, als praktisch über Nacht die Flugzeugflotten zahlreicher Airlines gegroundet wurden. Wird dies nun wieder der Fall sein, wenn die Mutation noch in anderen Ländern nachgewiesen werden kann? Dies ist jedenfalls nicht abwegig. Alleine über das Wochenende sind rund 10'000 Briten in der Schweiz gelandet. Die Wahrscheinlichkeit ist also gross, dass es das Virus bereits in unser Land geschafft hat.

Immerhin gibt es eine positive Nachricht: Bislang gibt es keine Anzeichen, dass die neue Virus-Variante tödlicher oder der Schutz des kürzlich entwickelten Impfstoffes beeinträchtigt wird. Klar ist aber, dass die jüngsten Ereignisse nicht gerade dazu beitragen, wieder Reiselust aufkommen zu lassen. Im Gegenteil: Die chaotischen Szenen dürften weiter Verunsicherung schüren.

(NWI)