Flug

Die einstigen Bombardier C-Series 100, heute heissen sie A220, werden den kommenden Winterflugplan der Swiss prägen. Die Airbus A320 der älteren Generation sollen vorübergehend ausser Dienst gestellt werden. Bild: LX

Swiss und Lufthansa schrauben Erwartungen zurück

Die Lufthansa-Group rechnet nur noch mit einem Viertel der Vorjahreskapazität in den nächsten Monaten. Stillgelegte Flugzeuge sollen die Kosten tief halten.

Noch im Sommer hofften Lufthansa und Swiss, ab dem Winterflugplan von Ende Oktober zumindest wieder 50 Prozent der Vorjahreskapazität aufnehmen zu können. Daraus wird nichts. Die Corona-Pandemie hält die Welt weiterhin im Griff, Reiserestriktionen drücken die Nachfrage in den Keller.

In einem Schreiben an die Belegschaft spricht nun Lufthansa-Group-CEO Carsten Spohr davon, auf die global verschärften Reiserestriktionen mit einer Flugzeugstilllegung und einer kleineren Flotte zu reagieren, um die Kosten zu drücken. «Wir müssen unsere bisherigen Anstrengungen, die Kosten weiter herunterzubringen, noch einmal verstärken», lässt er die 130'000 Mitarbeitenden wissen.

Zwar sei es gelungen, den Mittelabfluss von einer Million Euro pro Stunde zu Beginn der Pandemie auf «nur noch» eine Million alle zwei Stunden zu senken. An der Dramatik habe sich aber nichts geändert. Daher sei es «unumgänglich, den Geschäftsbetrieb im Winter 2020/21 noch weiter herunterzufahren und möglichst viele Bereiche ab Mitte Dezember in einen Wintermodus zu versetzen». Unter anderem sollen 125 Flugzeuge erneut stillgelegt werden, die für den Einsatz im Winterflugplan vorgesehen gewesen seien. An der Börse wurden die Nachrichten negativ aufgenommen. Kurz nach Handelsbeginn am Montagmorgen ging es für die Lufthansa-Aktie um mehr als sechs Prozent abwärts unter die Marke von 8 Euro.

Ende September verfügte die Lufthansa-Gruppe nach eigenen Angaben über flüssige Mittel von 10,1 Milliarden Euro. Darin seien 6,3 Milliarden aus den Hilfen enthalten, die Lufthansa-Gesellschaften von den Heimatstaaten Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien erhielten. Einschliesslich Eigenkapitalmassnahmen waren 9 Milliarden Euro bereit gestellt worden. Für die meisten Mitarbeiter in der Verwaltung werde bis Ende Februar 2021 weiter Kurzarbeit gelten, teilte Lufthansa mit.

Die Auswirkungen auf die Swiss-Flotte sind deutlich, denn das gesamte Kurzstreckenprogramm im Winterflugplan 2020/21 wird mit Maschinen des Typs Airbus A220, A320neo und A321neo bedient. Die Airbus A320 und A321 der Vorgeneration werden vorübergehend ausser Dienst gestellt.

So sieht die Winterflotte der Swiss – nur noch 53 der 84 Maschinen werden im Einsatz stehen:

Kurzstrecke:
3 A320neo (2 wurden bereits ausgeliefert, 1 weiteres Flugzeug stösst bis Jahresende zur Flotte)
2 A321neo (1 wurde bereits ausgeliefert, 1 weiteres Flugzeug stösst bis Jahresende zur Flotte)
9 A220-100
20 A220-300

Langstrecke:
12 B777
2 A330
5 A340

(GWA)