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Die nationale Airline Italiens Alitalia wird verabschiedet und soll durch «Italia Trasporto Aereo» – abgekürzt ITA – ersetzt werden. Bild: Miguel Angel Sanz

Wird jetzt «Italia Trasporto Aereo» nationales Symbol Italiens?

Die italienische Regierung will mit der Fluggesellschaft «Italia Trasporto Aereo» einen Neustart hinlegen und so einen wettbewerbsfähigen Alitalia-Nachfolger präsentieren.

Die italienische Airline Alitalia ist seit 2017 insolvent und erwirtschaftet seit 2002 keinen Gewinn mehr. Nun haben die Folgen der Corona-Pandemie die Lage der Fluggesellschaft noch prekärer gemacht. Deshalb rief Sonderverwalter Giuseppe Leogrande die Regierung letzte Woche dazu auf, die Nationalairline sofort zu retten. Darauf folgte der erste Schritt der italienischen Regierung: Vier Minister und Ministerinnen in Rom unterschrieben ein Dekret, damit das Land eine weltweit aktive Fluggesellschaft behalten kann. «ITA - Italia Trasporto Aereo» soll die neue Fluggesellschaft heissen, welche Alitalia ersetzen soll und die Italien helfen soll, wieder auf Kurs zu kommen, wie die Wirtschaftszeitung «Sole 24 Ore» berichtet. Das Dekret wurde am 9. Oktober von den Ministern und Ministerinnen für Wirtschaft und Finanzen, Roberto Gualtieri, für Infrastruktur und Verkehr, Paola De Micheli, für wirtschaftliche Entwicklung, Stefano Patuanelli und für Arbeits- und Sozialpolitik, Nunzia Catalfo, unterzeichnet.

«Italiens neue Nationalairline ist geboren worden», kommentierte Vekehrsministerin Paola De Micheli. Zudem sprach De Micheli auf Facebook und Twitter von «Italiana»: «Es wird Italiana sein, weil sie Italien in die Welt tragen soll.» Die Ministerin schrieb von einem «Industriebetrieb im Dienste des Landes», der den Tourismus beleben solle. So werden also mit neuem Unternehmen und neuem Namen in Rom die Grundsteine zum staatlich gesteuerten Umbau der angeschlagenen italienischen Fluggesellschaft Alitalia gelegt. «Die Neugründung stellt den ersten Schritt zur Schaffung eines hochqualitativen Transportunternehmens dar», wurde Wirtschaftsminister Gualtieri in der Zeitung zitiert. Es werde der «Grundstein für die Wiederbelebung des italienischen Luftverkehrs» gelegt.

Das neue Unternehmen startet mit einem Aktienkapital von 20 Millionen Euro, welches alles in den Händen der Regierung liegt. Wie «Sole 24 Ore» schrieb, müsse man zunächst von einem «Unternehmen im Werden» sprechen, das noch nicht operativ sei. Das genaue Konzept, das auch eine Reduktion der Flugzeuge enthalten könne, müsse noch vorgelegt und mit der EU abgestimmt werden. Der Staat hat die notleidende Fluggesellschaft mehrfach mit hohen Millionenbeträgen unterstützt.

Der Hauptsitz der neu genannten Airline wird künftig in Rom sein. Genauere Angaben zum neuen Unternehmen sind noch nicht bekannt. Für den Neustart sagte der italienische Staat vor Monaten im Zuge der Corona-Hilfen drei Milliarden Euro zu. Für kanpp 7000 Alitalia-Mitarbeitende wurde eine Verlängerung der Kurzarbeit bis 2021 beantragt.

(NIM)