Flug

Keine Preissprünge mehr: Mit Continuous Pricing gibt es auf Europaflügen ab sofort eine bessere Preisstaffelung. Bild: Kevin Bosc

Swiss führt das Continuous Pricing in Europa grossflächig ein

Das neue Pricing-System überwindet die Defizite traditioneller Preisgestaltung, indem es zusätzliche Preisangebote zwischen den bestehenden 26 Buchungsklassen ermöglicht. Es wird aber ausschliesslich über die digitalen Kanäle der Lufthansa Group Airlines verfügbar sein.

Das Thema «Continuous Pricing» lag bei Swiss bzw. den Airlines der Lufthansa Group bereits seit letztem Herbst im Raum und es wurden schon verschiedene Pilotprojekte durchgeführt. Inzwischen ist klar: Am kommenden 20. Oktober erfolgt der grossflächige Roll-out von «Continuous Pricing» auf Europastrecken.

Worum geht es konkret? Wie Swiss-CCO Tamur Goudarzi Pour im letzten November gegenüber Travelnews ausführte, geht es darum, «eine durchgehende Preiskurve zu schaffen, sodass wir Tarife zwischen zwei Buchungsklassen anbieten können.» Das Problem: Die heutige Airline-Preisgestaltung arbeitet mit Standards, die auf veralteter Technologie basieren und kein differenziertes Preissystem ermöglichen. Globale Vertriebssysteme (GDS) kontrollieren die Angebotserstellung einer Fluggesellschaft, wobei ihre Technologie die Fluggesellschaften auf 26 sogenannte Preispunkte beschränkt. Das bedeutet, dass es pro Flug lediglich 26 verschiedene Preis- bzw. Buchungsklassen gibt. Sobald die niedrigste Preisklasse ausgebucht ist, kann der Kunde nur die nächsthöhere buchen. Dies kann zu einem hohen Preissprung führen, den der Kunde womöglich nicht bereit ist zu bezahlen.

Aus diesem Grund haben die Airlines der Lufthansa Group eine neue Methode der Airline-Preisgestaltung entwickelt, die nun eben für Europaflüge eingeführt werden soll: Das «Continuous Pricing». Dieses überwindet die Defizite der traditionellen Preisgestaltung, indem es zusätzliche Preisangebote zwischen den bestehenden 26 Buchungsklassen ermöglicht. Kunden erhalten somit Angebote, die unter dem nächsthöheren Preis liegen, was hilft, grosse Preissprünge zu vermeiden. Vor allem aber kommt Continuous Pricing nur dann zur Anwendung, wenn es dem Kunden einen Preisvorteil gegenüber der herkömmlichen Preisgestaltung der Fluggesellschaft verschafft.

Für die Erstellung der attraktivsten Flugangebote unterscheiden die Lufthansa Group Airlines lediglich nach Kundenanfragen und Suchverhalten. Das heisst, die Preise richten sich ausschliesslich nach allgemeinen Parametern (z.B. Hochsaison, Abflug-/Ankunftstag, Zeit zwischen Buchung und Abflug) und nicht nach persönlichen Kundendaten (z.B. Geschlecht, Gewicht, Gehalt, Wohnort). Somit sei die DSGVO-Konformität (Datenschutz-Grundverordnung) jederzeit gewährleistet.

Continuous Pricing wird vorerst ausschliesslich über die digitalen Kanäle der Lufthansa Group Airlines verfügbar sein, bestehend aus den .coms von Lufthansa und Swiss sowie NDC-fähigen Kanälen. Vorläufig ausgeschlossen sind Austrian.com, brusselsairlines.com sowie Buchungen mit Abflugort in Österreich.

(JCR)