Flug

Die endlose Saga um das Weiterbestehen von South African Airways (SAA) geht in eine weitere Runde. Bild: AdobeStock

Die Flugzeuge von SAA bleiben erneut am Boden

South African Airways (SAA) ist das Geld ausgegangen, so dass die gesamte Flotte mit sofortiger Wirkung gegroundet wurde. Das ist dennoch nicht unbedingt das Ende des südafrikanischen Carriers.

Eigentlich standen die Zeichen für Südafrika zuletzt auf Aufbruch. Doch der langsame touristische Aufschwung kommt etwas spät. Jedenfalls sind die Flugzeuge des National Carriers South African Airways (SAA) seit heute wieder allesamt am Boden.

Was ist geschehen? Südafrikas Regierung hat es nicht geschafft, einen dringend benötigten zusätzlichen Notkredit von 10,5 Milliarden Rand (rund 570 Millionen Franken) aufzutreiben, der für die Aufrechterhaltung eines langfristigen Flugbetriebs nötig ist. Genutzt würde das Geld vor allem für die Rückzahlung von Kreditoren und die geplante Wiederaufnahme des Flugbetriebs ab 2021. Nun muss das noch vorhandene Geld für essenzielle Safety- und Maintenance-Routinen und weitere gesetzliche Minimalanforderungen genutzt werden.  

Die Verwalter des nach südafrikanischem Recht geltenden «Business Rescue»-Programms, einer Art Gläubigerschutzprogramm, erklärten deshalb am 29. September, dass der Betrieb sofort eingestellt werden müsse, weil schlicht keine Mittel dazu mehr vorhanden sind. Nachdem SAA nach dem 27. März monatelang wegen Corona gegroundet war und den internationalen Flugbetrieb immer noch nicht wieder aufgenommen hat - seit Juni wird immerhin etwas Domestic geflogen - wird sie nun zum zweiten Mal innert sechs Monaten komplett gegroundet. Vom Grounding betroffen sind auch die Betriebe bei der Regionaltochter Mango Airlines sowie bei SAA Technical, Air Chefs und SAA Cargo.

Die Probleme stammen allerdings noch aus der Zeit vor der Corona-Krise. In Gläubigerschutz ging SAA bereits im Dezember 2019, seitdem gab es permanent ein Gerangel um die in Südafrika umstrittene Überweisung von staatlichen Notkrediten. Der Staat hat zwar Hilfe zugesagt, doch will man dafür keine Steuergelder aufwenden, d.h. es muss im Staatshaushalt an anderen Orten eingespart werden, wogegen sich die entsprechenden Stellen natürlich wehren.

(JCR)