Flug

Maske im Flugzeug: Lästig, aber effizient

Eine Harvard-Studie unterstreicht, wie sehr das Tragen einer Maske zum Schutz von sich und anderen vor einer allfälligen Corona-Infektion beiträgt. Parallel dazu hat die Star Alliance ein Video publiziert, welches aufzeigen soll, dass man sich keine Sorgen vor einer Ansteckung im Flug machen soll. Wir präsentieren beides.

Gesichtsmasken sind seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie zum «must have»-Gegenstand im Alltag geworden. Viele wehren sich dagegen, die meisten nehmen es mehr oder weniger widerwillig hin, ob beim Einkaufen oder in anderen Situationen. Ein grosses Thema ist die Maske auch im Flugverkehr: Diverse Airlines haben schon seit Monaten eine Maskenpflicht eingeführt, darunter auch jene der Lufthansa Group, und in der Schweiz ist dies inzwischen auch vom Bundesrat verordnet. Was lästig ist, scheint aber auch einem Sicherheitsbedürfnis zu entsprechen, wie eine Umfrage von Travelnews jüngst zeigte. Manche Airlines wie etwa Qatar Airways gehen sogar noch weiter und verlangen nebst der Maske auch ein Visier.

Ist das alles «too much», wie man uns, vor allem in Sozialen Medien, immer wieder weismachen will? Wohl nicht, wie in einem Bulletin der US-Eliteuniversität Harvard jetzt gezeigt wird. Im Papier namens «Face Mask Use in Air Travel», welches die zu Harvard gehörende T.H. Chan School of Public Health publiziert hat, heisst es konkret, dass das Maskentragen eine «essenzielle Sicherheitsmassnahme in der Prävention gegen Covid19» darstellt. Der beste Schutz sei ein mehrstufiger Prozess, in welchem Masken, HEPA-Filter im Flugzeug sowie regelmässig desinfizierte Oberflächen gewährleistet sind. Besonders kritisch sei allerdings das konsequente und korrekte Maskentragen, und zwar während dem ganzen Reiseprozess, also vom Eintritt in den Abflughafen bis zu Austritt aus dem Zieflughafen und natürlich in der ganzen Zeit dazwischen.

Eine Modellstudie, die im Papier behandelt wird, soll herausgefunden haben, dass konsequentes Tragen von Masken auf Flugzeugen das Risiko einer Infektion über die Atemwege auf unter 1 Prozent reduziert. Dabei wurde auch analysiert, welche Art Gesichtsmaske welchen Schutz bietet und festgehalten, dass Masken möglicherweise Defizite bei der Filtrierung von Kleinstpartikeln haben mögen, jedoch auch beitragen, dass grössere Droplets in kleinere Partikel zerfallen. Es soll sogar einen Fall gegeben haben, in welchem ein Mann mit Symptomen und dessen Frau ohne Symptome, aber alle beide positiv auf Covid19 getestet, mit 350 Passagieren auf einem 15-stündigen Flug unterwegs waren, jedoch permanent Maske trugen - kein anderer Passagiere wurde nach dem Flug positiv getestet (wir hoffen an dieser Stelle, dass dies zufällig herausgefunden wurde und nicht 350 Passagiere bewusst einer Ansteckungsgefahr ausgesetzt wurden...).

Gerade in den USA sind jedenfalls Masken keine «Option» - mehr sich nicht ans Maskentragen hält, wird auf eine No-fly-Liste gesetzt. Delta Air Lines soll dies bereits in 300 Fällen gemacht haben. Auch bei der Lufthansa Group würde jüngst eine Verschärfung der Massnahme angekündigt. Es gibt nämlich nicht nur Maskenverweigerer, sondern auch Schlaumeier, die spezielle Masken dabei haben. Masken mit Ventilen oder Abzugsöffnungen etwa sind in der Regel nicht gestattet. Darüber hinaus müssen die Masken korrekt, also auch über die Nase hinüber, getragen werden, um überhaupt zu wirken. Der Report spricht sich für eine Sensibilisierung hinsichtlich der korrekten Art Masken zu tragen aus, und wünscht sich ein konsequentes Maskentragen im gesamten öffentlichen Raum: «Solange keine Impfung oder verlässliche Behandlung vorhanden sind, bieten Masken die pragmatischste und effektivste Massnahme zur Eindämmung der Virusverbreitung», heisst es da.

Man muss den Massnahmen vertrauen

Trotz dieser Erkenntnisse zweifeln immer noch viele Passagiere an der Effektivität der Masken, und zwar in zwei unterschiedlichen Auslegungen: Manche glauben, dass diese sowieso nichts bringen, und fühlen sich deshalb auch nicht verpflichtet, welche zu tragen; andere wiederum vertrauen der Maske nicht und getrauen sich deshalb schon gar nicht in ein Flugzeug. Erstere riskieren somit eine Ansteckung anderer, während Zweitere sich selber komplett einschränken.

Dabei können Flugreisen, hält man sich an die vorgegebenen Massnahmen, absolut sicher sein. Im Zug, Bus und Tram in der Schweiz reicht es uns jedenfalls auch, wenn andere eine Maske anhaben; wieso sollte es denn im Flugzeug gefährlicher sein? Die Luftfahrt-Allianz «Star Alliance», zu welcher auch SWISS gehört, hat nun ein Video produziert, welches zum Zweck hat, Vertrauen in die Flugreise zu generieren. Darin wird erklärt, welche Massnahmen existieren und wieso diese sinnvoll und wirksam sind. Natürlich wollen wir unseren Lesern an dieser Stelle das Video nicht vorenthalten, und wünschen schon mal guten Flug.

(JCR)