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Aufatmen beim Flughafendienstleister Swissport dank einer neuen Eigentümerschaft. Bild: b-1 foto

Swissport hat neue Eigentümer

Das Desaster mit den chinesischen Eigentümern von HNA, die zuletzt nichts mehr einschiessen wollten, ist vorbei. Die Swissport kann mit frischem Geld wieder in die Zukunft schauen.

Im Corona-Krisenjahr 2020 machte der Flughafendienstleister Swissport eher mit Ankündigungen hinsichtlich dem Risiko von Massenentlassungen Schlagzeilen als mit operativen Höchstleistungen. Ein Problem war unter anderem die Eigentümerschaft: Swissport gehörte bekanntlich seit 2015 der chinesischen Untenehmensgruppe HNA Group, welche sich in den letzten Jahren massiv überschuldete und diverse Unternehmensteile abstossen musste. Die Swissport verblieb lange im Portfolio, doch im Verlaufe dieses Krisenjahres wurde klar, dass die selber klamme HNA keine zusätzlichen Mittel in die Swissport fliessen lassen konnte.

Nun ist ein Befreieungsschlag geglückt. Nach fünf Jahren zieht sich die HNA nun zurück. Geplant ist ein sogenannter «debt for equity swap», also der Tausch von Schulden gegen Anteile am Unternehmen. Kreditoren und somit neue Eigentümer sind die Private-Equity-Gesellschaften SVP Global, Apollo Global Management, TowerBrook Capital Partners, Ares Management, Cross Ocean Partners und King Street Capital Management sowie die Barclays Bank PLC. Bis Ende Jahr soll die Verschuldung um 1,9 Milliarden Euro sinken, dazu soll nebst einer bereits angekündigten kurzfristigen Finanzspritze von 300 Millionen Euro auch eine neue, langfristige Kreditfazilität von 500 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden. Nach der Restrukturierung wird die HNA nicht mehr über ihre Aktienmehrheit der Swissport-Anteile verfügen.

Für Swissport, die derzeit an 300 Flughäfen sowie 47 präsent ist, ist diese Finanzspritze überlebenswichtig. Deshalb gab es auch ein Aufatmen. Aber über den Berg ist man noch nicht. Es mussten bereits 17’000 der 64’000 Stellen in diesem Jahr gestrichen werden; ein weiterer Abbau ist möglich. Darüber hinaus hat die Ratingagentur Moody's das Kreditrating für Swissport von Caa2 auf C («Ramsch-Niveau») gesenkt und belässt den Ausblick auf «negativ». Es gibt also trotz der frohen Kunde noch viel zu tun bei Swissport.

(JCR)