Flug

Die Fluggastzahlen für dieses Jahr sehen nicht schön aus. IATA fordert nun bessere Koordination und Zusammenarbeit der europäischen Regierungen. Bild: Suhyeon Choi

Die IATA fordert Alternativen zu den Quarantäneregeln

Der Internationale Luftverkehrsverband (IATA) hat die europäischen Regierungen aufgefordert, die Bemühungen zur Aufhebung der Grenzbeschränkungen zu koordinieren und Alternativen zu Quarantänemassnahmen zu finden.

Der Dachverband der globalen Luftfahrtbranche, die «International Air Transport Association» (IATA), fordert die internationale Staatengemeinschaft auf, Wege zu suchen, um Reisebeschränkungen aufzuheben und Alternativen zu den Quarantänevorschriften zu finden. Diese Forderung ergibt sich aus einer Analyse der Auswirkungen der Covid19-Pandemie auf die Fluggast- und Beschäftigungszahlen sowie die Gesamtwirtschaft. Obwohl die Zahl der Flüge auf dem europäischen Markt in den letzten Monaten zugenommen hat, unterstützt durch die Wiederöffnung der Grenzen zwischen den Ländern des Schengen-Raums und den Nicht-Schengen-EU-Staaten, liegt die Zahl der Flüge im Jahr 2019 laut IATA immer noch mehr als 50 Prozent unter der des gleichen Zeitraums.

Aufgrund dieser Zahlen fordert IATA von den europäischen Regierungen eine koordinierte, internationale Zusammenarbeit; diese sei entscheidend für die Wiederherstellung des Vertrauens in das Reisen. Von entscheidender Bedeutung ist die Entwicklung von Massnahmen als Alternative zur Quarantäne und die Möglichkeit, schnelle, genaue, skalierbare und erschwingliche Covid-Test-Regimes zu entwickeln. Der Stop-go-stop-Ansatz zur Aufhebung von Beschränkungen könne nicht die Antwort sein. In diese Richtung hat sich auch Travelnews am vergangenen Dienstag (11. 08) in einem Kommentar zu den jetzigen Zuständen geäussert.

Rückgang der Passagierzahlen um 60 Prozent

«Es ist äusserst besorgniserregend, dass sich die Aussichten für den Flugverkehr in diesem Jahr weiter verschlechtern und sich dies auf Beschäftigung und Wohlstand auswirken wird. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Regierungen und Industrie zusammenarbeiten, um einen harmonisierten Plan für die Wiederöffnung der Grenzen zu erstellen», meinte Rafael Schvartzman, IATA-Regional-Vizepräsident für Europa.

Derzeit wird ein Rückgang der Passagierzahlen um rund 60 Prozent im Jahr 2020 prognostiziert, was etwa 705 Millionen Passagierflügen entspricht. Da sich der Flugverkehr nicht wie ursprünglich erhofft erholt, haben die negativen Auswirkungen auf den Beschäftigungsgrad zugenommen. Geschätzte sieben Millionen Arbeitsplätze, die durch den Flugverkehr (einschliesslich Tourismus) in Europa unterstützt werden, sind jetzt gefährdet. Mit einer Erholung auf das Niveau von 2019 sei so schnell nicht zu rechnen. Weitere Hilfe und Unterstützung von den Staaten wird in diesem Sektor wird weiterhin notwendig sein.

(NIM)