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Ryanair will sein Personal mit Lohnkürzungen sichern. Bild: Ryanair

Ryanair will mit Lohnkürzungen hunderte Jobs retten

Die irische Billigairline kündigte im Mai an, infolge der Coronakrise rund 3000 Jobs zu streichen. Dank einem Deal mit der Gewerkschaft Unite können die Arbeitsplätze nun doch erhalten bleiben.

Ryanair wolle rund 3000 Jobs, also etwa 15 Prozent aller Arbeitsplätze abbauen, so lauteten die Worte von CEO Michael O'Leary noch im Mai. Nun wurde gemeinsam mit der Gewerkschaft Unite eine Lösung gefunden. Konkret muss die gesamte Cabin Crew vorübergehend Gehaltskürzungen über vier Jahre akzeptieren, um ihre Anstellung zu behalten. Diese Vereinbarung ist das Ergebnis davon, dass sich die Ryanair-Piloten letzte Woche für eine Lohnkürzung von bis zu 20 Prozent aussprachen, damit 260 von den bedrohten 330 Jobs in diesem Aufgabenbereich gerettet werden können.

Laut Unite müssen die Mitarbeitenden, welche am wenigsten verdienen eine vorübergehende Lohnkürzung von 5 Prozent hinnehmen. Für die Bestverdiener beträgt die Lohnkürzung 10 Prozent und das Mittelfeld muss auf 7,5 Prozent des Salärs verzichten. Die Kürzungen werden in zwei Teilen in den Jahren 2023 und 2024 rückgängig gemacht. Erreicht das Unternehmen jedoch vorher wieder das Geschäftsniveau von vor dem 19. November 2019, muss es bereits dann die Saläre wieder aufstocken.

Wie viele Jobs tatsächlich vor dem Auslöschen bedroht waren, gibt die Airline nicht an. Gegenüber der «BBC» spricht die Gewerkschaft Unite von «insgesamt 1800 Arbeitsplätzen für das Kabinenpersonal in Grossbritannien», die durch die Vereinbarung erhalten werden können. Ausserdem wird die Airline für ihre konstruktive Herangehensweise im Umgang mit den Problemen im Gegensatz zu den Mitbewerbern gelobt.

Tausende Stellen bei US-Airlines bedroht

United Airlines warnte seine Mitarbeitenden erst kürzlich davor, dass 36'000 Angestellten ab 1. Oktober Ferien oder Stellenkürzungen drohen könnten. Aktuell sind Streichungen der Arbeitsplätze noch nicht möglich, weil die Fluggesellschaft umfassende Unterstützung von der US-Regierung erhalten hat. Sie geht jedoch nicht davon aus, dass sich die Nachfrage in absehbarer Zeit erholen wird.

Wie viele von den 96'000 Arbeitsplätzen von Streichungen oder Zwangsferien betroffen sein könnten, gibt United Airlines nicht Preis. Das Unternehmen strebt an, dass die Mitarbeitenden freiwillig kündigen.

(NWI)