Flug

Aeromexico ist finanziell am Boden. Das heisst aber nicht, dass auch die Flugzeuge am Boden bleiben. Bild: Eduardo Cano Photo

Aeromexico begibt sich unter Gläubigerschutz

Noch ein wichtiger Carrier, welcher unter den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in eine Notlage geraten ist. Der Flugbetrieb soll aber trotz Insolvenz hochgefahren werden.

Die mexikanische Fluggesellschaft Aeromexico, ein Mitglied der Luftfahrtallianz SkyTeam, hat in den USA um Gläubigerschutz nach Chapter 11 ersucht. Diese «bankruptcy protection» erlaubt es dem Unternehmen, sich zu restrukturieren und dabei gleichzeitig den Betrieb aufrecht zu erhalten.

In einem Statement gab Aeromexico-CEO Andres Conesa die mittlerweile üblichen Phrasen zum Besten: «Unsere Industrie ist mit niemals dagewesenen Herausforderungen konfrontiert, welche mit dem Corona-bedingten massiven Rückgang der Nachfrage zusammenhängen. Wir werden die nötigen Schritte unternehmen, um im neuen Umfeld weiterhin operativ sein zu können.» In den letzten Monaten hatte Aeromexico bereits einen Teil der Flotte gegroundet und seit März nur noch Cargoflüge durchgeführt.

Das Spezielle am Chapter 11 ist wie gesagt, dass Unternehmen operativ bleiben können. Das wird auch bei Aeromexico der Fall sein. Besser noch: Laut «Reuters» wird die Airline den Flugbetrieb in den kommenden Wochen stark hochfahren, mit einer Verdopplung der Inlandflüge und einer Vervierfachung der internationalen Flüge. Positiv ist auch, dass Tickets bzw. Gutscheine bei der Airline gültig bleiben. Auch das Vielfliegerprogramm ist nicht beeinträchtigt.

Aeromexico ist übrigens nicht der erste lateinamerikanische Carrier, der in den USA um Gläubigerschutz ersucht. Im Mai hatten die chilenische LATAM und die kolumbianische Avianca gleiche Schritte unternommen.


(JCR)