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Gute Neuigkeiten für die Lufthansa und ihre Mitarbeitenden: das Rettungspaket scheint auf gutem Weg. Bild: LH

Gute Chancen für das Lufthansa-Rettungspaket

Grossaktionär Heinz Hermann Thiele macht den Weg frei für die Lufthansa-Rettung. An der heutigen Hauptversammlung kommt es zur Abstimmung. Auch die Gespräche mit den Gewerkschaften haben gefruchtet.

Heute Donnerstag um 12 Uhr beginnt die Lufthansa-Hauptversammlung. Am Vortag haben sich nun die dunklen Wolken verzogen. Der über das Rettungspaket zunächst verstimmte Grossaktionär Heinz Hermann Thiele will sich offenbar nicht mehr gegen die Beschlussvorlage stemmen. Der Weg scheint frei für das 9-Milliarden-Euro schwere Rettungspaket, das dem deutschen Staat 20 Prozent Anteile an der Lufthansa verschafft. «Ich werde für die Beschlussvorlage stimmen», erklärte der Münchner Unternehmer Thiele gegenüber der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (FAZ).

Gegenüber der FAZ erklärte der Grossaktionär weiter: «Es liegt im Interesse aller Lufthansa-Mitarbeiter, dass das Management zügige Verhandlungen mit den Gewerkschaften über die nötige Restrukturierung führen kann.»

Diese Gespräche sind nun offenbar teilweise abgeschlossen. Noch am Mittwochabend gab die Lufthansa überraschend bekannt, man habe sich mit der Flugbegleitergewerkschaft UFO auf ein Sparpaket in der Krise verständigt. Das Paket umfasse einen vierjährigen Kündigungsschutz sowie ein Einsparvolumen von über einer halben Milliarde Euro bis Ende 2023, teilte die Kabinengewerkschaft am Mittwochabend mit. Ein grosser Teil davon komme aus freiwilligen Massnahmen.

«Mit dem jetzt beschlossenen Krisenpaket kann das Unternehmen für die 22'000 Kabinenmitarbeiter der Deutschen Lufthansa AG betriebsbedingte Kündigungen für den Zeitraum der Krise vermeiden», heisst es in einer Mitteilung der Airline. Die Gewerkschaften der Piloten und Flugbegleiter hatten erklärt, zusammen rund eineinhalb Milliarden Euro Personalkostensenkungen auf mehrere Jahre verteilt angeboten zu haben.

Das Einlenken Thieles dürfte auch in der Schweiz mit grosser Erleichterung aufgenommen werden. Denn eine Insolvenz der Muttergesellschaft Lufthansa könnte auch die Swiss und die Edelweiss in die Tiefe reissen. Der Bund hätte mit Blick auf die bereits Anfang Mai für die Swiss und ihre Schwester Edelweiss in Aussicht gestellte Nothilfe in Höhe von 1,275 Milliarden Franken über die Bücher gehen müssen.

(nau/TN)