TUI fusioniert seine Fluggesellschaften

Das reguläre Geschäft der TUIfly ist seit Mitte März vollständig zum Erliegen gekommen. Da kaum Aussicht auf Besserung besteht, muss der weltgrösste Tourismuskonzern nun harte Einschnitte auch bei seinen Airlines vornehmen.

In einer Mitteilung schreibt TUI: «Die Geschäftsführung hat dem TUIfly-Aufsichtsrat die Pläne zur Neuaufstellung für den deutschen Ferienflieger [...] vorgestellt und die Notwendigkeit von Veränderungen intensiv erläutert. Es sind zweifellos grosse Veränderungen und Einschnitte für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für das Unternehmen. [...] Die TUIfly-Flotte ist für die Kundenzahl unseres deutschen TUI-Reiseveranstalters zu gross. Wir müssen diese Flotte verkleinern und innerhalb der fünf Fluggesellschaften des Konzerns enger zusammen arbeiten. Sonst werden wir als Premium-Anbieter im Ferienflug den Wettbewerbsnachteil gegenüber anderen Fluggesellschaften noch weiter vergrössern.»

Wie viele Flugzeuge bzw. Mitarbeitende von der Reduktion insgesamt betroffen sind, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Die fünf Konzern-Airlines sind derzeit die deutsche TUIfly, die britische TUI Airways, die belgische TUI Airlines Belgium, die niederländische TUI Airlines Netherlands sowie die skandinavische TUIfly Nordic. Diese werden fusioniert. TUI schreibt hierzu: «In einem ersten Schritt werden die europäischen Airlines der TUI unter dem Dach einer Gesellschaft zusammengeführt. Diese zentrale Flug-Sparte für die Konzern-Airlines der TUI wird ihren Sitz in Hannover haben. Ein Abbau von Stellen ist bei der TUIfly in der Technik, Verwaltung sowie bei Crews vorgesehen, weil weniger Flugzeuge zum Einsatz kommen. TUIfly will sich künftig auf die Abflughäfen Hannover und Düsseldorf als die grössten Flotten-Standorte sowie Frankfurt, München und Stuttgart konzentrieren.»

Insgesamt umfassen die fünf Fluggesellschaften aktuell 142 Flugzeuge. TUI Airways ist die grösste Airline, gefolgt von TUIfly. Letztere verfügt über 39 Flugzeuge - diese Zahl dürfte halbiert werden. Was aus den TUIfly-Flügen ab Basel wird, ist noch unklar. Der Aufsichtsrat der TUIfly hat der Geschäftsführung das Mandat erteilt, mit den Betriebsräten und den Gewerkschaften in Verhandlungen einzutreten. Grundlage für die Verhandlungen ist auch die bis Ende 2021 bestehende Beschäftigungssicherung, die für alle Gesellschaften der TUI Group in Deutschland mit dem Konzernbetriebsrat vereinbart ist. Diese schliesst betriebsbedingte Kündigungen mit Wirkung vor Ende 2021 aus.