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Nach einem schwierigen Jahr 2019 werden die Probleme am Flughafen Bern nicht kleiner. Bild: Flughafen Bern

Gebührenerhöhung und Personalabbau am Flughafen Bern

Die Generalversammlung der Flughafen Bern AG lässt offen, ob die Zukunft mit oder ohne Publikumsverkehr erfolgt. Massnahmen zum Verlassen der Verlustzone sind eingeleitet.

Auf das schwierige Jahr 2019 folgt am Flughafen Bern ein noch schwierigeres Jahr 2020. An der gestrigen ordentlichen Generalversammlung der Flughafen Bern AG wurden die schwierigen Rahmenbedingungen nochmals aufgezeigt. Auf das Grounding des wichtigsten Carriers Skywork im letzten Jahr folgt nun das Pandemiejahr. Insgesamt flogen im letzten Jahr 76 Prozent weniger Passagiere ab und nach Bern.

Die Voraussetzung für einen Neustart mit der eigenen Ferienflug-Lösung FlyBair sei Ende 2019 gegeben gewesen, hält Verwaltungsratspräsident Beat Brechbühl fest: «Leider hat sich diese Situation mit Beginn der Pandemie drastisch verändert. Dennoch sind wir überzeugt, dass zukünftig ein nachhaltiger Publikumsverkehr ab unserem Flughafen möglich ist und mit FlyBair der Grundstein dazu geschaffen wurde.» Ab dem 18. Juli peilt FlyBair sieben Mittelmeer-Ziele an.

90 Mitarbeitende heute – und morgen?

Die Generalversammlung stimmte allen Anträgen des Verwaltungsrats zu und wählte Andrea Wucher, Dr. Sebastian Friess und Alexandre Schmidt neu in den Verwaltungsrat. Der Jahresverlust von rund 1,5 Millionen Franken wurde auf die neue Rechnung vorgetragen.

Die Auswirkungen der Krise rund um das Coronavirus führen seit Mitte März 2020 nun zu neuerlichen drastischen Ertragseinbussen. Der Flughafen Bern hat nun Liquiditätssicherungs- und Kostensenkungsmassnahmen geprüft und umgesetzt, Kurzarbeit eingeführt und die Investitionstätigkeit auf ein Minimum reduziert. Damit könne das Überleben in der andauernden Krise gesichert werden.

Der Verwaltungsrat hat zudem verschiedene strategische Optionen mit und ohne Publikumsverkehr geprüft. Die Mehrjahressimulationen zeigen, dass der Betrieb des Flughafens Bern in allen strategischen Szenarien sichergestellt und die Bedürfnisse der lokalen Partner, insbesondere des Bundes und der Rega erfüllt werden können, schreibt der Flughafen Bern. Dies bedinge jedoch in allen Szenarien Gebührenerhöhungen für grössere Flugzeugtypen und eine – je nach Szenario grössere oder kleinere – erneute Reduktion des Personalbestandes. Die Flughafen Bern AG beschäftigt gegenwärtig rund 90 Mitarbeitende, verteilt auf 51 Vollzeitstellen. Momentan sei von einer moderaten Reduktion des Personalbestandes in den kommenden Monaten auszugehen.

(GWA)