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Emirates ist der weltweite grösste Betreiber der Airbus A380 - doch nun will man sich vom Riesenvogel trennen. Bild: Emirates

Emirates will weltweit 30'000 Arbeitsplätze abschaffen

Zudem soll der Airbus A380 schneller als ursprünglich geplant ausgemustert werden.

Bei Emirates waren schon vor der Coronavirus-Krise Kostensparmassnahmen in Kraft. Nun hat sich die Lage dramatisch verschärft - und laut «Bloomberg» soll Emirates rund ein Drittel seiner gesamten weltweiten Belegschaft, aktuell rund 105'000 Arbeitsplätze, eliminieren wollen. Dies, weil der weltweit grösste reine Langstrecken-Carrier davon ausgeht, dass sich die Nachfrage auf Jahre hinaus nicht zurück zum Level von 2019 bewegen wird.

Doch die Reduktion der Arbeitnehmerschaft ist noch nicht alles. Anscheinend wird auch laut darüber nachgedacht, den Airbus A380 schneller als eigentlich geplant auszumustern. Emirates ist der grösste Betreiber des weltgrössten Passagierflugzeugs. Dieses ist wegen seiner enormen Kapazität bereits andernorts ausgemustert worden bzw. soll demnächst ausgemustert werden - bei Air France und Lufthansa gibt es ähnliche Überlegungen. Emirates hatte sich bereits von den Langfristplänen rund um den A380 verabschiedet (obwohl eigentlich acht noch ausgeliefert werden müssten), wodurch Airbus die Einstellung des A380-Programms vermeldet hat.

Emirates hat die Informationen des Wirtschaftsblatts, welche dieses aus internen (jedoch nicht genannten) Quellen habe, weder richtig dementiert noch bestätigt. Es wird einzig bestätigt, dass «Kosten und Ressourcen mit Geschäftsentwicklungs-Projektionen abgeglichen» werden; Priorität habe der Erhalt der Liquidität, des Geschäfts allgemein sowie möglichst vieler Stellen, und es habe bislang keine offizielle Ankündigung über Massenentlassungen gegeben.

Die in Staatsbesitz befindliche Emirates Group hat sich derweil bereits finanzielle Mittel in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar gesichert und hat inzwischen in Dubai um weitere finanzielle Hilfe ersucht.

Massiver Stellenabbau in der Luftfahrt

Sollten sich der Stellenabbau in Höhe von 30'000 Arbeitsplätzen bewahrheiten, wäre dies der bislang grösste Abbau bei einer Airline als Folge der Coronavirus-Krise. British Airways hat rund 12'000 Stellenstreichungen angekündigt, Ryanar deren 3000, während bei den US-Fluggesellschaften dem Vernehmen nach rund 100'000 Angestellte entweder unbezahlten Urlaub genommen, frühzeitige Rente angetreten oder die Arbeitszeit freiwillig reduziert haben.

Immerhin hat Emirates jüngst die Wiederaufnahme von Linienflügen bekannt gegeben. Der Flugbetrieb war am 25. März eingestellt worden, seitdem wurden nur noch vereinzelte Repatriierungs- und Frachtflüge durchgeführt. Laut IATA stehen rund 70 Prozent der globalen Flugkapazität still.

(JCR)