Flug

Noch ist es sehr ruhig am Flughafen Zürich. Ab Juni dürfte sich das ändern. Bild: Flughafen Zürich

Grosse Fragezeichen zu den Juni-Flugplänen

Swiss und Edelweiss haben zahlreiche Flüge ab anfangs Juni publiziert, obwohl die Restriktionen an gewissen Destinationen eine Einreise noch nicht vorsehen. Das sagen die Airlines zur frühzeitigen Aufschaltung.

Das Interesse für einen baldigen Flug scheint gross. Die gestern auf Travelnews publizierten neuen Flugpläne der Swiss sowie der Edelweiss, gültig ab anfangs Juni, haben viele Leserinnen und Leser näher angeschaut. Und sogleich sind zahlreiche Leser-Fragen und -Kommentare bei uns eingetroffen.

Denn der Umstand, dass die Swiss und Edelweiss auch gewisse Ziele im Juni auflegen, die gemäss den aktuellen Reisebestimmungen noch keine Einreise erlauben oder nur eine, wenn man eine 14-tägige Quarantäne absolviert, sorgt für Verwirrung und teils auch Kopfschütteln, wie etwa in den Beispielen Barcelona, Vancouver oder Tokio. Kanada sieht eine Reisebeschränkung bis am 30. Juni vor, Spanien schickt Einreisende vorerst in die Quarantäne.

Wie begründen Swiss und Edelweiss die frühzeitige Aufschaltung dieser Juni-Flüge? Swiss-Mediensprecher Marco Lipp nimmt Stellung: «Für einen Auslandsflug müssen Flugpassagiere grundsätzlich wie bis anhin über gültige Einreisepapiere verfügen und die an der Destination gültigen Bedingungen für die Einreise erfüllen. Stand heute erlauben viele Länder eine Einreise nur mit einer Staatsbürgerschaft oder einer entsprechenden Aufenthaltsbewilligung. Es gibt auch heute Passagiere, die solche Einreisebestimmungen erfüllen und aus beruflichen oder privaten Gründen reisen müssen oder möchten. In diesem Zusammenhang prüfen wir momentan bei den meisten Flügen ab Zürich die Reisedokumente direkt am Gate.»

Der für Juni veröffentlichte Flugplan basiere auf der Entwicklung verschiedener Szenarien unter Berücksichtigung von wirtschaftlichen Überlegungen und möglichen, zu erwartenden Lockerungen von Einreisebestimmungen, sagt Lipp weiter. Die Swiss beobachte die Entwicklungen auf diesem Gebiet weiterhin genau.

«Hoffen auf Verständnis für rollende Planung»

Edelweiss-Sprecher Andreas Meier sagt, der Juni-Flugplan sei in der Öffentlichkeit per Kunden-Newsletter kommuniziert worden. Der aufgeschaltete Flugplan basiere noch auf dem Wissensstand vom 8. Mai. «Anfangs Mai ging man davon aus, dass sich diese Flüge durchführen lassen werden, wenn auch noch unter Vorbehalt. Wenn der Flug nicht stattfinden sollte, werden wir die Passagiere proaktiv zu Umbuchungs oder Refund-Möglichkeiten informieren.»

Meier geht aber auch davon aus, dass bei Passagieren Verständnis vorliegt, dass in dieser schwierigen Situation eine rollende Planung vorgenommen werde. Abzuwarten, bis eine Destination sagt, ab morgen könne man wieder einreisen, um dann erst Flüge aufzuschalten, sei in der Praxis nicht machbar. «Wir beobachten die Entwicklung der Reisebeschränkungen permanent und berücksichtigen die Erkenntnisse in der laufenden Planung.»

Interessante Worte in diesem Zusammenhang spricht Walter Kunz im «Blick». Der Geschäftsführer des Schweizer Reise-Verbands sagt auf die Frage, ob man Sommerferien im Ausland schon buchen soll, dies: «Im Moment empfehlen wir, noch zwei, drei Wochen abzuwarten, bis der Bundesrat am 27. Mai über die Lockerungen der Einreisebestimmungen im Detail entscheidet.»

Bis Ende Mai dürften dann auch die Reisedestinationen selber über die jeweiligen Einreisemöglichkeiten noch präziser informieren, um Ferienwillige oder Geschäftsreisende besser abschätzen zu lassen, ob eine Flugbuchung schon Sinn macht. Die Welt dreht in diesen Tagen schnell.

(GWA)