Flug

Ohne die Dienstleistungen von Swissport und anderen solchen Unternehmen würde an vielen Flughäfen weltweit nichts mehr gehen. Bild: © Swissport

Auch die Flughafendienstleister kämpfen ums Überleben

Man hört viel von Fluggesellschaften und Flughäfen. Aber auch die Flughafendienstleister sind mit schweren Problemen konfrontiert.

Bei zahlreichen Airlines wurde die Kapazität komplett oder grossmehrheitlich heruntergefahren. An Flughäfen weltweit herrscht zurzeit nur noch wenig Betrieb. Das trifft primär natürlich die Airlines selber, aber auch die Flughäfen und dabei auch die Flughafendienstleister wie Swissport, Dnata, AAS, Menzies und wie sie alle heissen.

Wie schlecht es um diese steht, verdeutlicht eine gemeinsamer Vorstoss von Swissport, World Aviation Services, Menzies und Dnata bei den britischen Behörden. Wie «BBC» rapportiert, haben diese um dringliche Staatshilfe ersucht, weil allein im Vereinigten Königreich bis zu 25'000 Stellen in Gefahr sind. Jason Holt, der Swissport-Chef für Westeuropa, erklärte gar, dass sein Unternehmen wie auch die anderen ohne Staatshilfe «bedrohlich nahe am Kollaps» sein würden. Dies, weil in den vergangenen Woche bis zu 95 Prozent der Einnahmen ausgefallen sind und noch kein Ende der Krise ersichtlich ist. Auch das Cargo-Geschäft, welches bislang zumindest teilweise die Ausfälle im Passagiertransport wettmachte, schrumpfe zusehends. Es muss angenommen werden, dass die Situation in der Schweiz und anderswo jener in Grossbritannien ähnlich ist.

Sollten Flughafendienstleister wie Swissport, immerhin Weltmarktleader, kollabieren, wären dadurch auch die Flughäfen inoperabel - zumindest solange, bis die kollabierten Unternehmen nach Ende der Krise wieder hochgefahren wären, was sicherlich mehrere Monate dauern würde, und somit den Lähmungszustand im globalen Transport weiter verzögern würde.

Zur Erinnerung: Flughafendienstleister sind für praktisch alle Prozesse am Boden zuständig, vom Check-In über Gepäcktransfers bis hin zu Reinigung, Betankung und Enteisung von Flugzeugen, sowie natürlich für das Be- und Entladen von Fracht. In der Regel sind deren Verträge mit der Fluggesellschaft geschlossen und nicht mit dem Flughafen. Die Entschädigungen fussen auf erbrachten Dienstleistungen, welche nun ausfallen (und bei den Airlines derzeit nicht mehr anfallen).

(JCR)