Flug

Über 8500 Flugzeuge stehen derzeit weltweit still. Das entspricht fast einem Drittel der globalen Kapazität. Bild: AdobeStock

Ein Drittel der globalen Airline-Flotten steht am Boden

So wenig Flugverkehr gab es wohl schon seit Jahrzehnten nicht mehr.

Ungewöhnliche Bilder machen derzeit die Runde: An den Anzeigetafeln am Flughafen Zürich-Kloten sind kaum noch Flüge gelistet, die Terminalhallen sind leer, und zahlreiche Flugzeuge stehen einfach herum, unter anderem jene von Swiss und Edelweiss am früheren Militärflughafen in Dübendorf. Die Meldungen von komplett oder partiell gegroundeten Airlines kommen im Stundentakt herein. Die Kondensstreifen am Himmel sieht man nur noch spärlich; wer in Flughafennähe wohnt, merkt nun plötzlich, wie wenig Verkehr am Himmel ist.

Man könnte fast meinen, die Luftfahrt steht still. Doch so extrem ist es beileibe noch nicht. Auch wenn die Zahlen eindrücklich sind: Laut dem Analyseunternehmen Cirium standen per heute (27. März 2020) insgesamt über 8500 Flugzeuge still, also als «in storage» gemeldet. Das entspricht fast einem Drittel der globalen Airline-Flottenkapazität. Allein in den letzten 48 Stunden wurden 1800 Flugzeuge stillgelegt. Im Vergleich zum selben Tag im Vorjahr waren 48 Prozent weniger Flugzeuge unterwegs.

17'750 Flugzeuge sind noch in Betrieb. Allerdings ist dies eine relative Zahl, da ein Flugzeug zumindest nach Kriterien von Cirium als «in Betrieb» gilt, wenn es mindestens ein Mal innerhalb der letzten sieben Tage geflogen ist. Die Zahl der effektiv gegroundeten Flugzeuge dürfte also in den nächsten Tagen weiterhin stark zunehmen.

Im März 2020 ist die Anzahl Flüge bzw. im Einsatz stehender Flugzeuge komplett eingebrochen. Bild: Cirium

Gewissermassen gilt also auch für die Airline-Branche, dass man jetzt unbedingt das «flatten the curve» realisieren muss, wie beim Virus. Vorerst wird es aber nur noch schlimmer.

(JCR)