Flug

Die A380 von Emirates bleiben trotz anderslautender Aussagen ab Mitte nächster Woche vorläufig weg. Bild: Emirates

Verwirrliche Situation bei Emirates

Emirates fährt den Betrieb herunter, dann doch nicht, dann doch. Keine einfache Situation für die Airline und deren Partner.

Travelnews informierte gestern Sonntag, dass Emirates ab dem kommenden 25. März die gesamte Flotte temporär still legt. Am späteren Nachmittag folgte über die Sozialen Medien eine weitere Information von Emirates, wonach man mit einem Rumpf-Flugplan doch an gewissen Destinationen festhalte. Die Rede war von Flügen nach Grossbritannien, der Schweiz, Hongkong, Thailand, Malaysia, den Philippinen, Japan, Singapur, Australien, Südafrika, Südkorea, Kanada und die USA. Das schürte nochmals etwas Hoffnung bei Reisenden aus aller Welt, die aktuell gestrandet sind und irgendwie nach Hause zu kommen versuchen und dabei auf den grossen Netzwerk-Carrier aus Dubai hoffen.

Inzwischen nun hat die Regierung der V.A.E. via der «National Emergency Crisis and Disasters Management Authority» sowie der Luftfahrtbehörde «General Civil Aviation Authority» verlauten lassen, dass ab dem 25. März für mindestens zwei Wochen der gesamte Inbound- und Outbound-Flugverkehr in die Emirate - also nach Dubai, aber auch Abu Dhabi, Ras-al-Khaimah etc. - verboten wird. Mit anderen Worten: Die Flughäfen in den V.A.E. machen dicht. Auch der Rumpf-Flugplan in die Schweiz und anderswohin ist Makulatur. Die Emirates-Flüge nach Genf sind seit gestern (22. März) eingestellt, jene ab Zürich werden wie ursprünglich gemeldet bis 24. März weitergeführt und dann eingestellt.

Ein Emirates-Sprecher bestätigt: «Gemäss der jüngsten Direktive der Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate wird Emirates vorübergehend ab dem 25. März 2020 für zwei Wochen alle Passagierflüge aussetzen. Diese Massnahmen dienen dem Schutz der Gemeinschaft vor der Verbreitung von COVID-19. Und wir unterstützen diese Massnahmen uneingeschränkt. Wir möchten den Passagierverkehr so bald wie möglich wieder aufnehmen. Betroffene Kunden erhalten auf emirates.com weitere Informationen zu Umbuchungen oder sind gebeten, ihr Reisebüro zu kontaktieren.»

Ein unsägliches Hin und Her, was den Job für die Reisebüros nicht einfacher macht. Wobei man fairerweise nicht einfach den Airline nun die Schuld in die Schuhe schieben sollte - deren Änderungen fussen ja auf Regierungsbestimmungen und nicht etwa auf eigenen Bestimmungen. Die Situation ändert sich extrem schnell und es ist wohl nachvollziehbar, dass die Airlines selber mit der Kommunikation und mit dem Updaten der Systeme kaum mehr nachkommen. So gesehen dürften temporäre Groundings wirklich die vernünftigste Lösung sein - wobei es in nächster Zeit wohl noch ad-hoc Repatriierungsflüge geben wird.

Die Frage stellt sich noch, weshalb Zürich bei dem ursprünglich geplanten Rumpf-Flugplan noch berücksichtigt war. Von Emirates Schweiz nimmt niemand Stellung. Der Verdacht liegt nahe, dass es mit den vergleichsweise noch lockeren Ein- und Durchreisebestimmungen der Schweiz zusammenhängen könnte (weshalb in Europa nur Grossbritannien und die Schweiz offen geblieben wären). Man hört ja auch, dass die in Zürich ankommenden Emirates-Maschinen noch gut gefüllt waren; ausreisen tut nun aber kaum noch jemand, was die überall herumgereichten Bilder des gähnend leeren Flughafens Zürich belegen. So oder so, die eingangs gestellte Frage hat sich erledigt. Emirates fällt ab Donnerstag als Repatriierungslösung weg.

(JCR)