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Helvetic Airways hat ein umfassendes Massnahmepaket erarbeitet, um die Coronavirus-Krise zu überstehen. Bild: Helvetic Airways

«Wir schliessen die Verwendung von Kurzarbeit nicht aus»

Helvetic Airways spürt die Auswirkungen durch die Coronavirus-Krise und ergreift firmenintern verschiedene Massnahmen, um die Ausgaben zu verringern. Als zweiten Schritt würde auch Kurzarbeit in Erwägung gezogen.

Die Schweizer Fluggesellschaft Helvetic Airways spürt die Auswirkungen der Coronavirus-Krise. «Wir erwarten in den nächsten Monaten einen signifikanten Einbruch bei der Nachfrage seitens unserer Partner. Bereits wurden ganze Charterketten annulliert, VIP-Flüge verschoben und geplante Zusatzproduktion gestrichen», sagt Mehdi Guenin, Mediensprecher der Helvetic Airways gegenüber Travelnews. Durch die Krise sei der Flugverkehr stark beeinflusst und sorge in den kommenden Monaten für eine unerwünschte Überkapazität. «Nebst den medizinisch-fürsorgerischen und operativen Themen im Zusammenhang mit dem Virus beschäftigen wir uns im Krisenstab und im Management auch intensiv mit der wirtschaftlichen Bewältigung dieser Krise», führt Guenin aus.

Deshalb wurden bereits verschiedene Massnahmen ergriffen, unter anderem ein sofortiger Stopp von Investitionen, die nicht unbedingt betriebsnotwendig sind. Diese werden neu evaluiert. Auf die Einstellung von neuem Personal wird zurzeit verzichtet. «Es gilt ab sofort für alle Abteilungen ein Einstellungsstopp. Diese Situation führt bereits zu massiven Überkapazitäten beim fliegenden Personal. Dies bedeutet, dass Anpassungen dringend erforderlich sind. Es findet voraussichtlich nur noch ein Grundkurs für Flight Attendant statt, dies im April», erklärt Guenin. Der Grundkurs im Mai sei bereits abgesagt worden.

Im Zusammenhang mit der Krise kam es bereits zu Entlassungen, wie Guenin festhält: «Leider mussten wir im Cockpit auch Entlassungen vornehmen.» Das Personal wird angehalten, die Ferienplanung anzupassen: «Die Hälfte des jährlichen Feriensaldos muss bis zum 30. Juni 2020, die andere Hälfte im Verlauf des zweiten Halbjahrs bezogen werden. Bereits gewährte Ferien werden neu beurteilt», so Guenin weiter und die Kabinenkonfiguration in den Flugzeugen geändert, «wir werden die Sitzplatzkapazität auf 100 Pax beschränken und deshalb auf eine 2-2 Crew umstellen. Das ermöglicht uns, im Bereich unter 100 Passagiere zu konkurrenzfähigen Preisen zu offerieren. Wir sind überzeugt, dass wir dank unserer Flexibilität auch in den nächsten Monaten in diesem Geschäftsfeld Erfolg haben werden. Die Frage, ob die Airline bereits Kurzarbeit beantragt habe, beantwortet Guenin wie folgt: «Wir schliessen die Verwendung von Kurzarbeit nicht aus, sondern als zweiten Schritt.»

(NWI)