Flug

Die Coronavirus-Krise führt zu einer massiven temporären Kapazitätsreduktion bei den Airlines der Lufthansa Group, darunter der Swiss. Bild: LH Group

Lufthansa Group streicht bis Ende April 23'000 Flüge

Es gilt ein reduzierter Flugplan für den Zeitraum vom 29. März bis 24. April. Swiss streicht schon im März deutlich zusammen.

Aufgrund der aussergewöhnlichen Umstände durch die Ausbreitung des Coronavirus hat die Lufthansa Group soeben reduzierte Flugpläne ihrer Passagierairlines für den Zeitraum vom 29. März bis zum 24. April publiziert. Bei allen Passagierairlines der Gruppe müssen in Summe 23'000 Flüge gestrichen werden. Weitere Annullierungen sind für die nächsten Wochen zu erwarten. Flugplananpassungen für die Zeit ab dem 25. April erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt.

Die Flugstreichungen werden sukzessive in den Buchungssystemen umgesetzt, betroffene Fluggäste werden ab heute über die Änderungen und Umbuchungsmöglichkeiten informiert. Eine Gesamtübersicht gibt es leider noch nicht. Im Zweifelsfall wendet man sich am besten an die Airline selber oder an die Buchungsstelle.

Die Kapazitätsanpassungen betreffen hauptsächlich Europa, Asien und den Nahen Osten. Bei den Streichungen wird darauf geachtet, alle Destinationen auf allen Kontinenten mit einer Airline der Lufthansa Group über die Drehkreuze Frankfurt, München, Zürich, Wien und Brüssel erreichbar zu halten.

Swiss reduziert deutlich

Swiss informiert parallel, dass bis Anfang April 2020 sämtliche Flüge nach und von Italien vorübergehend ausgesetzt sind. Betroffen sind rund 90 wöchentliche Verbindungen von Zürich nach Mailand, Rom, Venedig, Florenz, Neapel und Brindisi. Bereits letzte Woche war das Flugprogramm nach Italien ausgedünnt worden. Noch gestern war unklar, wie Swiss weiter verfährt.

Ausserdem werden weitere europäische Ziele vorübergehend ausgesetzt, darunter Stuttgart, Nürnberg und Bordeaux.

Neben der bereits umgesetzten temporären Einstellung von Peking, Shanghai und Tel Aviv wird Swiss auf dem interkontinentalen Streckennetz bis zum 24. April Kairo (4 wöchentliche Verbindungen) vorübergehend nicht mehr anfliegen. Zudem wird der für den 29. März geplante Erstflug nach Washington D.C. wie von Travelnews bereits gemeldet auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Passagiere, deren Flug gestrichen wurde, können kostenfrei umbuchen oder erhalten eine Erstattung ihres Ticketpreises.

Austrian Airlines noch mehr unter Druck

Für Austrian Airlines, am heimischen Flughafen in Wien ohnehin schon stark durch Low-Coster unter Druck gesetzt, wird die Lage nochmals schlimmer. Aufgrund des Coronavirus hatte Austrian Airlines letzte Woche bereits ein Fünftel aller Flüge im März aus dem Europanetz gestrichen. Nun werden weitere Anpassungen am Flugplan vorgenommen: Im März sowie im April wird Austrian Airlines insgesamt bis zu 50 Prozent des gesamten Flugangebots streichen.

Aufgrund eines behördlichen Landeverbots für Flüge aus ganz Italien, das seit heute gilt, werden ab sofort Neapel und Rom nicht mehr angeflogen. Bereits seit Dienstag (10. März) gab es auch für die restlichen Austrian-Destinationen in Italien (Bologna, Mailand und Venedig) ein entsprechendes behördliches Verbot. Damit wird ganz Italien ab heute bis auf Weiteres nicht mehr angeflogen.

Darüber hinaus werden, neben Ausdünnungen, auch diverse andere Destinationen temporär ab spätestens Ende März bis 24. April eingestellt. Das betrifft Birmingham, Manchester, Lyon, Barcelona, Florenz, Leipzig, Nürnberg, Salzburg, Oslo, Göteborg, Krakau, Sibiu, Vilnius, Minsk und Sankt Petersburg. Florenz wäre als saisonale Sommerdestination ursprünglich ab Ende März wieder im Programm gewesen. Allerdings wird auch diese Strecke mindestens bis 24. April eingestellt. Der geplante Erstflug nach Boston wird von Ende März auf 2. Juni verschoben. Tel Aviv wird bis 24. April nicht angeflogen.

(JCR)