Flug

Privatjet-Anbieter garantieren dem Passagier, mit wem die Reise angetreten wird. Das ist in Zeiten grossen Misstrauens gegenüber anderen ein Vorteil. Bild: GlobeAir

27 Prozent mehr Nachfrage dank dem Coronavirus

Des einen Leid ist des anderen Freud: Privatfluggesellschaften wie GlobeAir erleben ein Hoch dank dem Coronavirus-bedingten Nachfragerückgang in der herkömmlichen Luftfahrt.

Travelnews berichtete schon vor einigen Wochen darüber, dass Privatflug-Anbieter Nutzniesser der Coronavirus-Krise sind. Damals war die Krise noch ein weitgehend chinesisches Problem. Inzwischen befindet sich Europa im Auge des Sturms. Und das lässt die Kassen bei den Privatjet-Gesellschaften klingeln.

«GlobeAir hat in den letzten drei Wochen einen auffallenden Aufschwung mit 27 Prozent mehr Buchungen als im Vorjahr verzeichnet», erklärt etwa Bernhard Fragner (CEO, GlobeAir). Beim Fliegen mit einer kommerziellen Fluglinie sei man ungefähr 700 Touchpoints mit fremden Personen ausgesetzt, vom Check-in bis zur Ankunft, behauptet GlobeAir in einer Mitteilung. Hier garantiere die Geschäftsluftfahrt eine um 30 Mal geringere Chance der Infektion durch Vermeidung der Menschenmassen, mit weniger als 20 Touchpoints. Privatjet-Anbieter garantieren dem Passagier zudem die Entscheidung, mit wem die Reise angetreten wird, und können so die Sicherheitsprotokolle und Checklisten gewissenhafter bewerkstelligen. Dazu werden die Piloten vor jeder Rotation einem medizinischen Check unterzogen.

Von dieser relativen Sicherheit will nun auch GlobeAir besser Gebrauch, wie Dieter Pammer (Director Business Development) gegenüber Travelnews erklärt: «Wir stellen unsere gesamte Flotte von 20 Cessna-Citation-Mustang Flugzeugen  für einen sicheren und flexiblen Flugplan zu Verfügung.  Ab sofort bieten wir über 950 Regional- und Sekundär-Airports für unsere Kunden & Partner in unserem europäischen Business- und  Leisure-Touroperator-Flugnetzwerk an.»

Betreffend Italien: Auch GlobeAir hat die Flüge in die italienische «Zona Rossa» eingestellt, also nach Mailand, Bergamo, Brescia, Parma, Venedig, Treviso und Rimini, und dies bis zum 3. April. Da müssen sich natürlich auch Privatfluggesellschaften an die Weisungen der italienischen Regierung halten.

(JCR)