Flug

Eine ATR-42 von Loganair mit dem Clans-Emblem an der Heckflosse: Die Schotten sind Nutzniesser der Flybe-Pleite. Bild: Ronnie Robertson - ATR 42 G-LMRA _MG_7367/Wikipedia/CC BY-SA 2.0

Loganair springt nach dem Flybe-Konkurs ein

Die schottische Airline wird 16 Routen der bankrotten Flybe übernehmen. Die Airline will frühere Flybe-Angestellte übernehmen und mehr ATR-72 anschaffen.

Diese Woche musste die britische Regionalfluggesellschaft Flybe Konkurs anmelden, nach langem Überlebenkampf und letztlich mit Genickschuss durch die Coronavirus-Krise. Mit 210 Routen und rund 8 Millionen Passagieren war Flybe die grösste europäische Regional-Airline. In Grossbritannien herrschte nach dem Aus von Flybe Angst um die Versorgung vor allem wichtiger Routen innerhalb des Königreichs.

Nun hat die schottische Loganair angekündigt, dass sie zumindest teilweise in die Bresche springt. In den kommenden vier Monaten, beginnend ab 16. März, wird Loganair insgesamt 16 bisherige Flybe-Routen aufbauen, welche von bisherigen Loganair-Basen (Aberdeen, Edinburgh, Glasgow, Inverness und Newcastle) bedient wurden. Damit wird das Loganair-Netzwerk um 400 neue Verbindungen pro Woche anwachsen. Die Flüge sind auf der Loganair-Website bereits buchbar.

Konkret geht es um folgende Routen:

  • Von Aberdeen nach Belfast City, Birmingham, Jersey und Manchester.
  • Von Edinburgh nach Cardiff, Exeter, Manchester, Newquay und Southampton.
  • Von Glasgow nach Exeter und Southampton.
  • Von Inverness nach Belfast City, Jersey und Birmingham.
  • Von Newcastle nach Exeter und Southampton.

Mit aktuell 46 Flugzeugen ist Loganair die viertgrösste Fluggesellschaft Grossbritanniens. Um die neuen Strecken bedienen zu können ist die Aufname von weiteren Flugzeugen des Typs ATR-72 (Turboprop) angedacht. Zur aktuellen Flotte gehören bereits ATR-42 und ATR-72, darüber hinaus auch Saab- und Embraer-Flugzeuge.

Loganair will ausserdem Piloten und Kabinenpersonal sowie Mechaniker für die genannten Basen rekrutieren. Insgesamt dürften rund 100 Arbeitsplätze geschaffen werden und bei der Einstellung sollen frühere Flybe-Mitarbeitende priorisiert werden.

(JCR)