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Der Betrieb am Flughafen Zürich war am Montagmorgen beeinträchtigt. Bild: Rémy Steiner Photography

Sturm Sabine: 108 annullierte Flüge am Flughafen Zürich

Das Orkantief Sabine fegt derzeit mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 km/h über die Schweiz. Das sind die Auswirkungen für Flughäfen, Bahn und Strasse.

Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 180 km/h ist Sturm «Sabine» heute Morgen auf dem Hohen Kasten im Appenzeller Alpstein-Gebirge gemessen worden. Damit übertrifft «Sabine» Sturm «Petra» von vergangener Woche. Dieser erreichte Spitzenwerte von 171 km/h. Landesweit hat das Orkantief den Verkehr am Montagmorgen massiv behindert.

Am Flughafen Zürich fielen heute Morgen zahlreiche Flüge aus. «Aktuell sind 108 Flüge annulliert worden, 56 Landungen und 52 Starts», sagte Mediensprecherin Raffaela Stelzer um 11 Uhr zu travelnews.ch

Ausserdem hat es eine handvoll Durchstarts gegeben. Dem Airbus A380 der Singapore Airlines gelang die Landung erst beim zweiten Versuch, auch eine Maschine aus Tel Aviv startete durch.

Auf dem Euroairport wurden bis um 10 Uhr 29 von insgesamt 180 Flügen annulliert. Acht weitere Flüge waren verspätet – teils bis zu drei Stunden.

Zahlreiche Bahnverbindungen waren in der Schweiz heute Morgen unterbrochen, Züge verspätet. Bei Moutier im Kanton Bern fuhr ein Zug in einen umgestürzten Baum.

Zwischen St. Gallen und Herisau sowie zwischen Kreuzlingen und Konstanz ist der Bahnverkehr unterbrochen. Auf der Bahnstrecke zwischen Luzern und Eschenbach kam es zu einer technischen Störung an der Bahnanlage. Die Linie ist unterbrochen. Wegen starker Winde fahren auch keine Bahnen hinauf aufs Jungfraujoch.

Wie SBB-Mediensprecher Daniele Pallecchi zu travelnews.ch sagt, sei es noch zu früh für eine Zwischenbilanz: «Die bisherigen Unterbrüche waren mehrheitlich durch Gegenstände in den Fahrleitungen und auf den Schienen ausgelöst worden, darunter Äste, Plastikgegenstände und sogar ein Partyzelt.» Für die Behebung der Unterbrüche mussten die Fahrleitungen teilweise vom Strom genommen werden, was zu Verzögerungen führe.

Keine Züge in Baden-Württemberg und Bayern

Aufgrund des Sturmtiefs Sabine verkehren derzeit bis auf Weiteres keine Züge in Baden-Württemberg und Bayern. Mit aktuellem Stand starten Regionalzüge in Baden-Württemberg und die S-Bahn Stuttgart ihre Fahrten frühestens am Mittag wieder sukzessive. Je nach Entwicklung der Wetterlage. Mit Ausfällen und Behinderungen ist den ganzen Tag zu rechnen. Am Münchner Flughafen wurden mehr als 400 Flüge gestrichen.

Doch wie lange hält Sturm Sabine noch an? Meteorologe Jürg Zogg sagt auf srf.ch: «Auf den Bergen bleibt es durchgehend sehr stürmisch. Heute und morgen muss man mit Windspitzen von 120 bis 200 Kilometern pro Stunde rechnen. Im Flachland gibt es zwei Höhepunkte des Sturms: Einer ist in den Morgenstunden des Montags, dann wird es etwas ruhiger. Und dann wird es zwischen Montagabend und Dienstagmorgen nochmals stürmisch. In dieser Phase muss auch im Flachland mit schweren Sturm- oder Orkanböen von 90 bis 130 Kilometern pro Stunde gerechnet werden.»

Es kommt zu vielen Behinderungen im Strassen- und Flugverkehr. In Wäldern herrscht zur Zeit Lebensgefahr, meldet TCS Schweiz – und gibt folgende Tipps ab:

  • Informieren Sie sich über die aktuelle Verkehrslage (Medien, TCS Website und Twitter, SBB Website und Twitter, Websites von Flughäfen). Es gibt Behinderungen auf den Strassen, dem Schienennetz und im Flugverkehr.
  • Es ist teils mit schweren Stumböen zu rechnen. Passen Sie ihr Tempo an, noch mehr als sonst, keine Ablenkung am Steuer (telefonieren, SMS, essen, trinken, rauchen etc.).
  • Fahrzeuge mit grossen, dem Wind ausgesetzten Flächen sind besonders gefährdet.
  • An alle Verkehrsteilnehmenden: meiden Sie Wälder. Es herrscht Lebensgefahr durch herumwirbelnde Teile, herunterfallenden Äste oder geknickte Bäume.

(TN)