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Ab Mai streicht die Swiss das Läderach-Sortiment aus dem Kabinenangebot. Bild: Läderach

Swiss geht ohne Läderach in die Luft

Nach der negativen Berichterstattung über den Glarner Schoggi-Produzenten – wegen Homophobie und Frauenfeindlichkeit – stoppt die Airline das Läderach-Sortiment.

Die Swiss hat bestätigt, dass sie die Zusammenarbeit mit dem Glarner Chocolatier Läderach im November eingestellt hat. Grund für den Schritt der Swiss sind die negative Berichterstattung über Läderach. Dies sagte Läderach-Marketingchef Patrick Onken gegenüber dem «Beobachter».

Die Berichte über Johannes Läderach und dessen Vater und Verwaltungspräsident Jürg Läderach gingen der Fluggesellschaft offenbar zu weit – ursprünglich hatte der «Tages-Anzeiger» unter dem Titel «Der Schoggi-König kämpft gegen Abtreibung und Homosexuelle» über das seit Jahrzehnten andauernde Engagement gegen Abtreibung, Homosexuelle und für christliche Werte des Inhabers und Verwaltungsratspräsidents der Läderach AG berichtet. Diese Meldungen haben nun Folgen für den Chocolatier.

Grundsätzlich sei für die Swiss bei der Auswahl ihrer Lieferanten die Qualität und wirtschaftliche Aspekte ausschlaggebend, sagt Sprecherin Meike Fuhlrott. Doch wegen den Medienberichten habe es Rückmeldungen von Kunden und Mitarbeitern gegeben.

Nur noch bis April

Bei Läderach bedauert man das Ende der Zusammenarbeit. Man habe eine Nulltoleranz, was Diskriminierung betreffe, «egal aus welchem Grund», so Onken. Weder die Familie, noch jemand im Betrieb sei homophob oder frauenfeindlich.

Zudem sei der Betrieb in keiner Art politisch oder religiös engagiert. Ausser der Swiss hätten die «unsachlichen Berichterstattungen» nur wenige Kunden verunsichert. Der Edel-Schockoladen-Produzent aus Ennenda GL beschäftigt über 1000 Mitarbeitende in 14 Ländern. Die Pralinen von Läderach sind bei der Swiss noch bis Mitte April Teil des Swiss-Bordprodukts.

(nau/TN)