Verwirrspiel um Flugzeugabsturz in Afghanistan

[Update zur Story des 27.01., 11.45 Uhr]

Gestern vermeldeten wir, dass im Osten von Afghanistan ein Flugzeug des Typs Boeing 737-400 der Ariana Afghan Airlines abgestürzt sei. Die Meldung ging durch die Medienwelt wie ein Lauffeuer, nachdem die afghanischen Behörden zunächst von einer Passagiermaschine berichtet hatten, welche von Herat nach Kabul unterwegs war. Es wurden über 80 Todesopfer befürchtet.

Wenige Stunden später zogen die afghanischen Behörden ihre ursprüngliche Einschätzung zurück. Derweil erklärten Taliban-Gruppierungen, dass sie ein US-Flugzeug über von ihnen kontrollierten Gebieten im Osten Afghanistans abgeschossen haben. Die US-Behörden haben inzwischen den Absturz eines Bombardier E-11A der US Air Force bestätigt; es gibt auch Fotomaterial vom abgestürzten Flugzeug. Dementiert wurde allerdings, dass es sich hierbei um einen Abschuss handle.

Das Unglück ereignete sich um 13.10 Uhr Lokalzeit in einem von den Taliban-Milizen kontrollierten Gebiet, der abgelegenen und bergigen Dih-Yak-Region in der Provinz Ghazni. Über die genaue Unfallursache gibt es noch keine Anhaltspunkte; laut «Voice of America» habe es fünf Tote gegeben, was von der US Air Force noch nicht bestätigt wurde. Die E-11A ist eine von nur 4 Flugzeugen dieses Typs bei den US-Luftstreitkräften; das Flugzeug ist in der Regel als «Wifi in the sky» unterwegs und unterstützt die Kommunikation in abgelegenen Gebieten.

Wieso die afghanischen Behörden selber zunächst von einem Zivilflugzeug-Absturz ausgingen, ist Gegenstand von Untersuchungen.