Flug

Der Euroairport in Basel wächst und wächst: knapp 9,1 Passagiere wurden innerhalb von einen Jahr abgefertigt. Bild: Agence d'Urbanisme de la Region Mulhousienne on VisualHunt / CC BY-NC-SA

Neuer Passagierrekord am Euroairport

Über neun Millionen Menschen nutzten 2019 den Flughafen in Basel-Mülhausen – schon wieder ein neuer Rekord. In diesem Jahr steht die Reduktion der Lärmemissionen im Fokus.

2019 ist das neunte Rekordjahr für den Euroairport in Basel. Insgesamt 9'090'312 Passagiere nutzten den Flughafen, was verglichen mit dem Vorjahr einem Zuwachs von 6 Prozent entspricht. Bereits im Jahr 2017 und 2016 verzeichnete der Airport ein konstantes Wachstum mit Rekordwerten. Für das kommende Jahr erwarten die Betreiber lediglich einen geringen Passagierzuwachs. Gleichzeitig stieg die Zahl der kommerziellen Flugbewegungen von Passagier- und Frachtflügen inklusive Charter um 3,4 Prozent auf 81'533. Im Sommer 2019 erhielt der Airport von unabhängigen Experten der Air Transport Research Society (ATRS) als effizientester europäischer Flughafen bis 15 Millionen Passagiere die Auszeichnung «Top Efficiency Excellence Award».

Nicht alle Geschäftsfelder des Europairport verzeichneten im letzten Jahr ein Wachstum. Das Vollfrachtgeschäft ging um 14 Prozent zurück und auch der Anteil des Luftfracht-Ersatzverkehrs per Lastwagen sank um 5,9 Prozent. Die Expressfracht die aus der Region kommt und in naheliegende Gebiete gebracht wird hingegen nahm um 2 Prozent zu. Insgesamt reduzierte sich das Frachtgeschäft um minus 3,7 Prozent auf 106'075 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr.

2019 standen am Basler Flughafen so einige Bauarbeiten und Neuerungen an: Im Ankunftsbereich wurden Kapazitätsanpassungen und Modernisierungen vorgenommen, gleichzeitig wurden die Passkontrollstellen beim Abflug und bei der Ankunft erhöht sowie mehr Parkplätze zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus fiel der Startschuss für den Baubeginn des fünften Hangars der AMAC Aerospace, der noch dieses Jahr fertiggestellt wird.

Nachhaltige Entwicklung rückt in das Zentrum

Die grösste Herausforderung sehen die Flughafenbetreiber in Zukunft darin, die Luftverkehrsanbindung an die wichtigsten Europäischen Destinationen sicherzustellen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt in Einklang zu bringen. Eine zentrale Rolle spielt dabei den Lärmschutz einzuhalten. Bereits 2018 wurden Massnahmen und Ziele formuliert um den Fluglärm zwischen 23 und 24 Uhr einzudämmen – dies war leider erfolglos. Besonders störend für die Anwohner seien die Südanflüge. Im letzten Jahr machten sie 9 Prozent aus.

Zusammen mit den Behörden werden nun Schritte eingeleitet, um den Lärm zu reduzieren. Das erfolgt im Rahmen des gesetzlich vorgegebenen Verfahrens des ausgewogenen Ansatzes (sog. «approche équilibrée») gemäss der EU-Verordnung 598/2014. Dabei werden mehr als 90 Flughafenpartner angehört, darunter Vertreter von Gemeinden, Kantonen, Fluggesellschaften und Anwohnerverbänden. Bis Ende Januar 2020 sollten die letzten Befragungen durchgeführt sein, sodass der Verwaltungsrat des Euroairports im Frühling dieses Jahres verstärkte Lärmschutzmassnahmen beantragen kann.

Langfristig soll eine begrenzende Lärmkurve definiert werden. Der maximal erlaubte Lärm darf auch während Ausbaumassnahmen nicht überschritten werden. Bis 2022 strebt der Flughafen an, die CO2 Emmissionen pro Passagier bzw. pro 100 Kilogramm Fracht um 20 Prozent gegenüber 2015 zu reduzieren.

(NWI)